Seit dem Ausbruch der angespannten Lage in der Region aufgrund des Krieges zwischen Israel und der Hamas sind amerikanische Militärstützpunkte im Irak und in Syrien einem alarmierenden Anstieg von Angriffen ausgesetzt. Pentagon-Sprecher Patrick Ryder teilte während einer Pressekonferenz mit, dass seit dem 4. Januar neun Angriffe stattgefunden haben. Insgesamt wurden seit Beginn der Eskalation 127 Angriffe verzeichnet, wobei 52 im Irak und 75 in Syrien erfolgten.
Täglich konfrontiert mit Raketen- und Drohnenangriffen, stehen die rund 2.500 im Irak und etwa 900 in Syrien stationierten US-Truppen, Teil der “Internationalen Koalition zur Bekämpfung des IS”, vor einer zunehmend bedrohlichen Lage. Diese Entwicklung erfolgt vor dem Hintergrund von Warnungen durch vom Iran unterstützte irakische Milizen, die ihre Attacken auf US-Stützpunkte in Syrien und im Irak im Zuge des Konflikts zwischen der Hamas und Israel verstärken wollen.
Als Reaktion auf die Eskalation der iranischen Milizen haben diese eine bedrohliche Präsenz mit Feldgeschützen und Raketenwerfern auf Farmen nahe des Industriegebiets in der Stadt Al-Mayadeen, östlich von Deir ez-Zor, etabliert. Diese Entwicklungen verschärfen die ohnehin angespannte Lage in der Region und erfordern eine verstärkte internationale Aufmerksamkeit auf die potenziellen Auswirkungen auf die Sicherheit im Nahen Osten.
Das örtliche Netzwerk „Deir ez-Zor 24″ berichtete heute Mittwoch, dass Milizen ihre neu positionierten Waffen auf die Gebiete im östlichen Umland von Deir ez-Zor gerichtet haben, die von den „Syrischen Demokratischen Kräften” (QSD) kontrolliert werden. Diese Region liegt nördlich des Euphrats und beherbergt Stützpunkte der von den Vereinigten Staaten von Amerika geführten internationalen Koalition.
Nach dem Einsatz von Raketenwerfern verstärkten die iranischen Milizen die Bewachung rund um die Farmen und verhinderten, dass sich Zivilisten und lokale Elemente näherten. Interessanterweise wurden die Standorte, an denen die Milizen ihre Raketenwerfer positionierten, zuvor von der internationalen Koalition mit Luftangriffen angegriffen.
Premierminister Muhammad Shiaa Al-Sudani äußerte sich in einem Interview mit Reuters zu der aktuellen Situation. Er betonte die Notwendigkeit, die Beziehungen zur internationalen Koalition neu zu organisieren, um jegliche Manipulation der Stabilität im Irak und in der Region zu verhindern. Al-Sudani strebt einen schnellen Austritt der Koalition an und betonte, dass dies im Rahmen von Verständigung und Dialog geschehen sollte. Er sieht dies als entscheidend an, um die Risiken einer weiteren regionalen Eskalation zu stoppen.
Laut einem Bericht des US-Außenministeriums vom 6. Januar wird Al-Sudanis Ankündigung als Versuch betrachtet, das politische Publikum zu beruhigen. Dennoch bleibt er entschlossen, über die künftige Präsenz der Koalition im Irak zu verhandeln.