Weibliche Gefangene im Iran kämpfen gegen Unterdrückung

Die Lage für weibliche Gefangene im Evin-Gefängnis im Iran hat sich nach einem mutigen Protest, angeführt von Sarvenqz Ahmadi, Golrokh Iraei, Mahbubeh Rezaei und Narges Mohammadi, drastisch verschärft. Ein Bericht von Iran International zeigt, dass die Justizbehörden die Einschränkungen verschärft und grundlegende Rechte verweigert haben. 16 Gefangene, ein Viertel der Insassen, sind von einem Telefonverbot betroffen, sechs dürfen keine Besuche empfangen.

Masoud Setayshi, der Sprecher der Justiz, weicht in Bezug auf die Telefonsperrung im Evin-Gefängnis aus und verlagert die Verantwortung auf die Gefängnisorganisation. Die betroffenen Frauen leiden weiterhin unter einem alarmierenden Mangel an Rechten.

Am 2. Januar erhielt das Evin-Gefängnis ungewöhnlichen Besuch von 250 Richtern und Justizbeamten aus Teheran. Ursprünglich zur Inspektion der Haftbedingungen gedacht, wurde der Besuch zu einem politischen Statement, als politische Gefangene mit Parolen wie „Tod dem Diktator”, “Tod der Islamischen Republik” und „Frau, Leben, Freiheit” konfrontiert wurden – ein deutlicher Protest gegen die bestehende Unterdrückung und untragbaren Haftbedingungen.

Die politische Gefangennahme von Menschen wie Mohsen Shekhari, der inhaftiert, gefoltert und hingerichtet wurde, löste Empörung unter den Insassen aus. Als Reaktion darauf verschärften die Behörden die Restriktionen im Frauengefängnis Evin, und drei Gefangene, die nicht an den Protesten beteiligt waren, erhielten sofort Besuchs- und Kontaktverbot.

Im Frauengefängnis wurden erhebliche Einschränkungen eingeführt, darunter das Verbot von Besitzübergabe-Anträgen, Besuchsersuchen bei Verwandten zweiten Grades und dem Empfang von Büchern von Familienangehörigen. Die Insassinnen erhielten die Mitteilung, dass das Gefängnis „bestraft werden muss”.

Weibliche Gefangene riefen vor Gericht den Namen Mohsen Shekari aus und appellierten an die Justizbehörden. In der Anstalt eskalierten Spannungen mit Rufen wie „Killer, komm raus”. Trotz Aufforderung zum Verlassen des Ortes forderten die Gefangenen Gerechtigkeit für begangene Verbrechen, was zu Auseinandersetzungen mit Wärtern und Sicherheitskräften führte. Parolen wie „Schamlos, schamlos” und „Mörder muss sich verpissen” begleiteten die Ereignisse. Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi berichtete in einem Brief vom 27. Dezember über die Geschehnisse und zog Parallelen zur Einrichtung eines Volksgerichtshofs gegen die beteiligten Justizbeamten. Die Islamische Republik vollstreckte bisher mindestens acht Hinrichtungen von Demonstranten im Zusammenhang mit dem Aufstand gegen die Republik nach der Ermordung von Mehsa Zina Amini.

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