Irans Wirtschaftsengagement in Syrien verstärkt sich durch neue Abkommen

In einer umstrittenen Entwicklung haben die Regierungen Syriens und des Irans eine Reihe kontroverser Abkommen unterzeichnet. Diese Vereinbarungen betreffen nicht nur den Handelsaustausch, sondern stoßen auch auf erhebliche Kritik im Zusammenhang mit der fragwürdigen Sanierung syrischer Ölraffinerien sowie undurchsichtigen Steuer- und Zollvereinbarungen.

Die umstrittene Unterzeichnung kulminierte in einem Labor in Teheran in Anwesenheit des umstrittenen syrischen Premierministers Hussein Arnous und des iranischen Vizepräsidenten Muhammad.

Die offizielle syrische Nachrichtenagentur SANA und diverse iranische Medien berichteten über diese wegweisenden Vereinbarungen. Sie werden als Schlüsselereignisse in den bilateralen Beziehungen zwischen Syrien und dem Iran betrachtet. Die Delegation des syrischen Regimes unter Leitung von Premierminister Arnous besuchte die iranische Hauptstadt für diese Verhandlungen.

Dieser Schritt erfolgt nur wenige Tage nach der bemerkenswerten Genehmigung eines Projekts durch das syrische Parlament. Das Projekt sieht die Investition in beschlagnahmtes Eigentum vor und erlaubt die Übertragung an eine bestimmte Partei. Internationale Menschenrechtsorganisationen interpretieren dies als einen bedeutenden Schritt und eine öffentliche Freilassung der Hand Irans in Bezug auf Syrien.

Hussein Arnous, als eine Schlüsselfigur für die Beziehungen zwischen beiden Ländern, betonte die Bedeutung dieser Abkommen für die wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Stärkung der bilateralen Beziehungen. Analysten deuten darauf hin, dass diese wirtschaftlichen Abkommen und die Investitionsprogramme Irans in Syrien Teil einer langfristigen Strategie sind, die darauf abzielt, den politischen, wirtschaftlichen, sozialen und religiösen Einfluss des Irans in der Region zu vertiefen.

Die Vereinbarungen gewähren iranischen Unternehmen nahezu vollständige Kontrolle über verschiedene Sektoren, insbesondere im Bereich Gesundheit und Infrastruktursanierung. Berichten zufolge hat Teheran Hunderte von Immobilien durch seine „Makler“ in Syrien erworben, vor allem im nördlichen und südlichen Umland von Syrien sowie im westlichen Umland von Homs und Deir ez-Zor.

Schulden in Milliardenhöhe

Im vergangenen Mai verbreiteten Nachrichtenagenturen und Medien ein durchgesickertes Dokument des iranischen Außenministeriums, das die Höhe der iranischen Schulden gegenüber dem syrischen Regime in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar und die Ausgaben in Syrien während der acht Jahre des Jahres enthüllte Die Krise belief sich auf 11 Milliarden Dollar zwischen Militärunterstützung und Ölrechnungen, nachdem der ehemalige Leiter des Ausschusses für nationale Sicherheit und Außenpolitik des iranischen Parlaments, Heshmat Allah Pisheh, zuvor gesagt hatte, dass sich die Schulden Teherans gegenüber Syrien auf 30 Milliarden Dollar beliefen.

Die Veröffentlichung dieses Dokuments ließ Beobachter vermuten, dass dies gezielt geschah, um Botschaften an verschiedene Parteien zu übermitteln, insbesondere an das syrische Regime. Diese Botschaften bekräftigen, dass der Iran nicht zulassen wird, dass seine wirtschaftlichen Interessen in Syrien beeinträchtigt werden. Besonders brisant ist dies vor dem Hintergrund, dass der Iran als erstes Land Rekonstruktions- und Investitionsverträge in Syrien erhalten hat. Das Leck ereignete sich nur wenige Tage nach der Ankündigung der Rückkehr der syrischen Regime an ihren Sitz an der Universität. Berichte legen nahe, dass dies die politischen und wirtschaftlichen Interessen Teherans in Syrien unterstreichen sollte, insbesondere nach dem Besuch des iranischen Präsidenten Ibrahim Raisi in Syrien.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass bereits 2017 während eines Delegationsbesuchs in Teheran wichtige wirtschaftliche Abkommen zwischen dem syrischen Regime und dem Iran, sowie Unternehmen mit Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden, unterzeichnet wurden. Diese Vereinbarungen erstreckten sich über die Bereiche Kommunikation und Bergbau. Im Gegenzug sicherte Syrien dem Iran großzügige Zugeständnisse zu, darunter 5.000 Hektar landwirtschaftliches Land und 1.000 Hektar für die Errichtung von Öl- und Gashäfen.

Kritiker, insbesondere syrische Oppositionsparteien, betrachten diese Vereinbarungen als potenzielle Bedrohung für die Souveränität des Landes. Sie befürchten, dass die iranischen Revolutionsgarden durch diese wirtschaftlichen Abkommen Einfluss auf den Kommunikationssektor Syriens gewinnen könnten.

Syrische Opponenten argumentieren, dass die fortlaufende Unterzeichnung von Handels- und Investitionsabkommen sowie die erheblichen Schulden des Irans gegenüber dem syrischen Regime dazu geführt haben, dass diese ihre Autonomie verloren hat. Die Entscheidungen von

Syrien scheinen nun stark von Teherans Wohlwollen abzuhängen, insbesondere angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen und finanziellen Krise sowie des drohenden Bankrotts des Landes.

Die umfassende Kontrolle über Sektoren, Vermögenswerte und Institutionen des Staates durch den Iran wird als beispiellos betrachtet, was angesichts der mangelnden Rückzahlungsfähigkeit der Schulden und der herausfordernden Lage in Syrien eine bedeutende strategische Entwicklung darstellt.

Neben finanziellen Verbindlichkeiten unterhält der Iran auch eine beträchtliche Präsenz in Syrien. Neben Tausenden von Mitgliedern der iranischen Revolutionsgarde existieren nach Menschenrechtsdokumenten siebzig Fraktionen im ganzen Land, vor allem in Regionen wie Deir ez-Zor, Aleppo, Homs und Süd-Syrien. Bekannte Fraktionen sind die „Zainabiyoun” aus Pakistan, „Fatemiyoun” aus Afghanistan, „Liwa Abu al-Fadl al-Abbas”, „Harakat al-Nujaba”, „Kataib Hisbollah im Irak” und andere, zusätzlich zur libanesischen Hisbollah-Gruppe.

Diese Fraktionen sind beschuldigt, schwere Verstöße gegen die syrische Bevölkerung zu begehen. Ihnen wird auch Drogenhandel und Schmuggeloperationen innerhalb und außerhalb der Landesgrenzen vorgeworfen.

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