Serie von Entführungen erschüttert Nordsyrien

Unter den Schrecken von Entführung und Verschwinden tragen die Städte Ras Al-Ain/Sere Kaniye und Tal Abyad in Nordsyrien eine bedrückende Bürde. In den vergangenen 24 Stunden wurden drei Säuglinge Opfer dieser grausamen Vergehen – vor gerade einmal vier Tagen waren es insgesamt fünf.

Die Kulissen dieses Ereignis sind geprägt von den Schatten der Oppositionsfraktionen, die in Ras Al-Ain/Sere Kaniye und Tal Abyad das Sagen haben. Berichten zufolge erstatteten besorgte Bewohner von Ras al-Ayn vor wenigen Stunden Anzeige, nachdem ein Junge und ein Mädchen entführt wurden. Gleichzeitig wird das Rätsel des Verschwindens eines weiteren Kindes im Dorf Ain Al-Arous südlich von Tal Abyad immer undurchsichtiger. Die genaue Identität der Entführer und der aktuelle Aufenthaltsort der Kinder sind im Nebel der Ungewissheit gehüllt. Jedoch könnten Überwachungskameras an Orten vergangener Vorfälle mögliche Schlüssel zur Aufklärung bieten.

„Unbekannte Personen haben innerhalb der letzten 24 Stunden drei Kinder in den Städten Sere Kaniye/Ras al-Ain und Tal Abyad entführt. Damit erhöht sich die Zahl der seit letztem Montag entführten Kinder in den beiden oben genannten Gebieten auf fünf Kinder“, wie von der North Press gemeldet wurde.

In den Reihen syrischer Aktivisten gärt der Verdacht, dass Angehörige der Ankara-treuen Fraktionen der “Nationalen Armee” hinter diesen Entführungen stehen. Die betroffenen Gebiete sind durchzogen von Kontrollpunkten und Militärhauptquartieren, welche sich sowohl in den Wohnvierteln als auch am Rande der Städte befinden. Ein düsteres Bild zeichnet sich ab, da Mitglieder und Offiziere des türkischen Geheimdienstes in diesem Komplex mitwirken, was den Verdacht auf systematische Entführungen verstärkt.

Das erklärte Ziel der Oppositionsfraktionen ist es, diese Kinder zu handeln und auszubeuten, indem sie von Nordsyrien über türkisches Territorium möglicherweise in andere Länder verbracht werden. Damit setzt sich eine traurige Chronik fort – von langanhaltendem Chaos und Verstößen, die von innerfraktionellen Kämpfen über willkürliche Verhaftungen bis hin zu Entführungen, Morden sowie demografischem Wandel und ethnischen Säuberungen reicht. Besonders markant sind die andauernden Beschlagnahmungen von Häusern, landwirtschaftlichen Flächen und indigenem Eigentum. Diese Serie von Entführungen schürt nicht nur Ängste in Nordsyrien, sondern wirft auch ein grelles Licht auf die anhaltenden Herausforderungen und Krisen, die die Region durchziehen.

 

 

 

 

 

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