In einem Schritt zur Vertiefung der diplomatischen Beziehungen haben sich die offiziellen Verbindungen zwischen der katalanischen Regierung und der Demokratischen Autonomieverwaltung in Nord- und Ostsyrien auf eine neue Ebene begeben. Ein zentraler Meilenstein dieser Entwicklung war der Empfang einer hochrangigen politischen Delegation aus Nord- und Ostsyrien durch den katalanischen Präsidenten Beira Aracúnes in seinem Hauptpalast in Barcelona am 6. dieses Monats.
Die Delegation, angeführt von Badran Jia Kurd, dem Ko-Vorsitzenden der Abteilung für Außenbeziehungen der Autonomen Verwaltung Nord- und Ostsyriens (AANES), wurde begleitet von Abdel Rakim Omar, dem Vertreter der Autonomen Verwaltung in Europa, sowie Nazira Koreia, Co-Vorsitzende der Syrischen Partei. Der Besuch erhielt sowohl von den Gastgebern als auch den Gästen eine ausdrücklich positive Bewertung.
Die Hintergründe dieser intensivierten Zusammenarbeit reichen zurück zur historischen Anerkennung der Autonomieverwaltung durch das katalanische Parlament am 20. Oktober 2021. In einer Abstimmung sprachen sich 111 Parlamentarier mit überwältigender Mehrheit für die Anerkennung der Autonomie von Nord- und Ostsyrien als eigenständige politische Einheit aus.
Die Weichen für diese diplomatische Annäherung wurden im Juni gestellt, als eine Delegation des katalanischen Parlaments Nord- und Ostsyrien besuchte. In der Folge vereinbarten die Parlamentarier die Aufnahme von politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit der Autonomieverwaltung.
Präsident Beira Aracúnes betonte während des Treffens die uneingeschränkte Unterstützung seiner Regierung für die Autonomieverwaltung auf politischer, humanitärer, wirtschaftlicher und entwicklungspolitischer Ebene. Insbesondere würdigte er die Rolle Nord- und Ostsyriens im Kampf gegen die Terrororganisation ISIS und unterstrich die Notwendigkeit fortgesetzter Unterstützung zur Sicherung von Frieden und Stabilität in der Region.
Diese jüngste Entwicklung stärkt nicht nur die bilateralen Beziehungen zwischen Katalonien und Nord- und Ostsyrien, sondern signalisiert auch eine engere Zusammenarbeit in einer Zeit geopolitischer Herausforderungen und Unsicherheiten.
Unter Hinweis auf die drängende Notwendigkeit unterstrich Pira Aracunis die Bedeutung einer weiteren Stärkung der bilateralen Kooperationsbeziehungen zwischen der katalanischen Regierung und der Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens. Dabei brachte er die Entschlossenheit seiner Regierung zum Ausdruck, als Sprecher der Region auf internationaler Ebene zu fungieren und deren Anliegen auf globalen Plattformen zu vertreten.
Später begab sich dieselbe syrische Delegation zum katalanischen Parlament, um verschiedene Themen zu erörtern, insbesondere den Kampf gegen die Terrororganisation ISIS sowie die dringende Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit zur Beendigung der Lage von ISIS-Häftlingen und deren Familien in Nord- und Ostsyrien.
Nach dem Besuch des katalanischen Präsidenten und des Parlaments äußerte Jia Kurd seine Dankbarkeit für die unterstützende Haltung der katalanischen Regierung und der Bevölkerung. Er würdigte ihre bedeutende Rolle bei der Förderung der Anliegen der Menschen in Nord- und Ostsyrien sowie ihre anhaltenden Bemühungen um Sicherheit und Stabilität. Kurd betonte dabei, dass die Anerkennung der Selbstverwaltung durch das katalanische Parlament ein deutlicher Beweis für die tiefen Beziehungen zwischen den beiden Regionen sei. Gleichzeitig hob er die gemeinsamen Werte von Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie zwischen den Völkern Nord- und Ostsyriens sowie Kataloniens hervor.
Jiakurd, Ko-Vorsitzender der Abteilung für Außenbeziehungen, machte auf die Herausforderungen aufmerksam, denen sich die Verwaltung aufgrund fortlaufender türkischer Besatzungsangriffe gegenübersieht. Er betonte, dass diese Angriffe vor allem auf die Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur und Einrichtungen abzielen und gezielt Zivilisten und ihre Lebensgrundlagen beeinträchtigen. In diesem Kontext appellierte er an die internationale Gemeinschaft, ihrer Verantwortung nachzukommen, um diesen Verbrechen ein Ende zu setzen und die Bemühungen zur Sicherheit und Stabilität in der Region zu unterstützen.
Infolge der täglichen Angriffe der Türkei auf die Infrastruktur und militärische Führung in Nordsyrien haben Diplomaten der Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens in letzter Zeit vermehrt Reisen unternommen. Diese Angriffe schwächen die lokalen Bemühungen im Kampf gegen ISIS-Zellen sowie gegen einige lokale Kräfte, die von iranischen Milizen im Euphrat-Becken in den Gouvernements Deir ez-Zor und Raqqa unterstützt werden.