Mazloum Abdi, Oberbefehlshaber der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Türkei und äußert scharfe Kritik an der internationalen Gemeinschaft.
Abdi wirft der Türkei vor, die regionalen Gegebenheiten gezielt auszunutzen, um ihre Invasion in der Region zu intensivieren. Die türkischen Angriffe seien nicht nur eine direkte Bedrohung für Nordsyrien, sondern untergraben auch den internationalen Kampf gegen den Terrorismus, insbesondere gegen ISIS. Besondere Missbilligung äußert Abdi in Bezug auf die als unzureichend empfundene Reaktion der Vereinigten Staaten, die seiner Ansicht nach das Vertrauen der SDF in ihre amerikanischen Partner erschüttert und ihre Feinde ermutigt.
In einem exklusiven Interview mit Al-Monitor betont Abdi, dass die USA trotz der angespannten Lage in der Region nicht plant, ihre Truppen aus Syrien zurückzuziehen. Gleichzeitig hebt er hervor, dass der Iran in gemeinsamer Sache mit dem syrischen Regime und der Türkei bestrebt sei, die Präsenz der US-Truppen in Syrien zu beenden.
Zusätzlich warnte er vor der Gefahr, dass Nordsyrien zum Schauplatz direkter Konfrontationen zwischen den USA und von Iran unterstützten schiitischen Milizen werden könnte. Diese Milizen haben bereits begonnen, gezielte Angriffe gegen die Streitkräfte der SDF zu starten.
Im Verlauf des Interviews berichtet Abdi von einem Angriff durch eine iranische Selbstmorddrohne auf ein Munitionsdepot seiner Streitkräfte. Dieser Vorfall führte zu Verletzungen von SDF-Mitgliedern und verursachte erheblichen materiellen Schaden. Abdi hebt dabei die Effektivität der SDF im Kampf gegen terroristische Einheiten, insbesondere gegen ISIS, hervor. Dennoch betont er, dass ISIS-Zellen weiterhin aktiv sind, wie durchzunehmende Angriffe gegen das syrische Regime deutlich werden.
Abschließend äußert sich Abdi zur Situation im Gazastreifen und bezeichnet das Scheitern einer gerechten und nachhaltigen Lösung der Palästinenser- und Kurdenfrage als die größte Quelle der Instabilität im Nahen Osten. Er gibt an, einen Brief an den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, geschickt zu haben, um seine Unterstützung für die Rechte des palästinensischen Volkes und die Zwei-Staaten-Lösung zu betonen.