Die Milizen„Syrische Nationalarmee”, von der türkischen Regierung unterstützt, führt weiterhin Entführungsaktionen gegen Zivilisten in den von ihr kontrollierten Gebieten im Norden und Nordwesten Syriens durch, insbesondere in der Region Afrin (Efrîn).
Seit der türkischen Invasion im März 2018 häufen sich Berichte über Entführungen, Verhaftungen, Ermordungen und Diebstähle landwirtschaftlicher Güter durch die Milizen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete kürzlich, dass bewaffnete Männer der „Nationalarmee” einen Bürger von Qara Kul im Bezirk Bulbul festgenommen haben. Der Vorwurf lautet auf Zusammenarbeit mit der ehemaligen Autonomen Verwaltung, begleitet von der klaren Absicht, Lösegeld zu erpressen.
Ebenfalls wurde in der Stadt Afrin eine Frau nach ihrer Rückkehr aus dem nördlichen Umland von Aleppo von der gleichen Miliz verhaftet. Ihre Freilassung erfolgte erst nach Zahlung eines erzwungenen Lösegelds in Höhe von 500 US-Dollar.
Die Menschenrechtsorganisation Afrin – Syrien, spezialisiert auf die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen in der Region, bestätigte in ihrem letzten Bericht die Tötung von 13 Menschen, darunter 3 Frauen, und die Entführung von 208 weiteren, darunter 14 Frauen, durch die Milizen der “Nationalen Armee”. Zusätzlich wurden mehr als 16.000 Bäume gefällt, über 1.000 entwurzelt und mehr als 70 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche niedergebrannt. Finanziert aus der Türkei, entstanden zudem 8 Siedlungen in Dahm.