Deutschland erlebt einen Wandel in seiner Asylpolitik, da erstmals seit sieben Jahren türkische Asylanträge, die der syrischen Flüchtlinge überholen. Dieser Paradigmenwechsel wurde kürzlich von Insider-Quellen im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) enthüllt und von der angesehenen Zeitung „Welt am Sonntag” veröffentlicht.
Laut den Berichten wurden im aktuellen Monat 9.000 Asylanträge von türkischen Staatsangehörigen in Deutschland gestellt, womit die Türkei erstmals seit 2014 die Liste der Asylbewerber anführt. In den vergangenen Jahren waren syrische Flüchtlinge konstant die Hauptantragsteller auf Asyl in Deutschland. Doch im Oktober 2023 verzeichnete das Land erstmals seit Langem einen signifikanten Anstieg der Asylanträge aus der Türkei.
Berichten zufolge entscheiden sich viele Asylbewerber trotz der Ablehnung ihrer Anträge in Deutschland zu verbleiben. Die „Welt am Sonntag” machte außerdem darauf aufmerksam, dass vermehrt Familien mit Kindern aus der Türkei nach Deutschland kommen. Ein Hauptfaktor, der die Flucht antreibt, ist zweifelsohne die anhaltende Wirtschaftskrise in der Türkei. Gemäß diesem Bericht beträgt die Anerkennungsquote lediglich etwa 15 Prozent.
Generell erlebt die Zahl der türkischen Asylanträge einen deutlichen Anstieg. Nach einem bereits beachtlichen Zuwachs im Jahr 2022, der durch die letzten Präsidentschaftswahlen in der Türkei ausgelöst wurde, hat sich die Anzahl der Asylanträge aus der Türkei im Jahr 2023 erneut verdoppelt. Insgesamt haben bereits 40.000 türkische Staatsangehörige im Jahr 2023 einen Asylantrag in Deutschland gestellt.