Vor kurzem bombardierte die türkische Armee die Gasfelder von Sweidiya in der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES). Laut dem Direktor der operativen Gasfelder, Agid Abdulmajid, beträgt der Schaden rund 100 Millionen US-Dollar.
Die Gasproduktion musste infolge der Bombardierung eingestellt werden. Die technische Infrastruktur auf den Gasfeldern wurde erheblich beschädigt und teilweise zerstört. Von diesem Umstand sind auch andere Kraftwerke der Region betroffen, wie der Ko-Vorsitzende des Büros für Energie, Ziyad Restum, bekannt gab. Bei den Angriffen wurden auch die für die Elektrizitätserzeugung verwendeten Gasturbinen beschädigt.
Am 4. Oktober kündigte der türkische Außenminister Hakan Fidan Angriffe auf die zivile Infrastruktur und Energieanlagen der Region an, wobei er diese als “Infrastruktur von bewaffneten Gruppen” bezeichnete. Durch die anhaltenden türkischen Angriffe auf die zivile Infrastruktur der Region wurde die humanitäre Notlage weiter verschärft. In der Region leben mehrere Millionen Menschen, darunter auch Hunderttausende Binnenvertriebene, die nun erneut vor einer Flucht stehen könnten. Durch die Angriffe wurde die Energieversorgung in der Region erheblich beeinträchtigt.
Bislang verurteilte kein Akteur der internationalen Staatengemeinschaft die Angriffe der Türkei, die formell als Kriegsverbrechen zu bezeichnen sind, da mit Ankündigung zivile Einrichtungen und Infrastruktur bombardiert werden. Wann die Anlagen wieder funktionsfähig werden, ist derzeit unklar. Der Direktor sagte, dass neben den Kosten auch geeignetes Personal und Teile für die Reparatur nötig sein werden. Da die Region jedoch auch unter einer wirtschaftlichen Blockadehaltung leidet, dürfte sich dies weit hinaus zögern.