Am Donnerstag trafen mehrere Drohnen eine Abschlusszeremonie der Militärakademie von Homs, bei der nach neuesten Informationen des syrischen Gesundheitsministeriums 89 Menschen getötet und 277 verletzt wurden. Den Angaben zufolge waren 31 Frauen und 5 Kinder unter den Toten. Die Drohnen trafen den Hof der Militärakademie, wo neben den Soldaten auch die Familien zusammengekommen waren. Einige Minuten zuvor verließ der syrische Verteidigungsminister Ali Mahmoud Abbas die Abschlusszeremonie.
Nach dem Blutbad hielt die syrische Regierung am Freitagmorgen eine Trauerzeremonie ab und verkündete zudem eine dreitägige Staatstrauer.
Das syrische Verteidigungsministerium äußerte sich in einem Statement zu dem folgenreichen Angriff und schrieb: “Bewaffnete terroristische Gruppen, die von externen Kräften gedeckt werden, haben eine Abschlusszeremonie der Offiziere in der Militärakademie von Homs mit bewaffneten Drohnen angegriffen”.
Das syrische Außenministerium verurteilte den Angriff und sprach von einem “schrecklichen terroristischen Verbrechen”. Wer hinter den Angriffen steckt, ist unklar. Noch bekannte sich keine Gruppierung zu dem Angriff. Nördlich von Homs, in Idlib, gibt es immer wieder gegenseitige Angriffe von syrischen Regierungstruppen und bewaffneten Oppositionsgruppen, insbesondere der terroristischen “Hay’at Tahrir ash-Sham (HTS)”. In Idlib sind Truppen der türkischen Armee stationiert, die im Zuge einer Abmachung dort einmarschierten und eine Art Schutzmacht darstellen.
Während die Todeszahlen weiter ansteigen dürften, handelt es sich bei diesem Angriff um den schwersten seit langem. Nachdem die Intensität des syrischen Bürgerkriegs in den letzten Jahren vergleichsweise abgenommen hatte, steigt sie nun in den letzten Monaten in einem besorgniserregenden Ausmaß.