US-Verteidigungsminister ruft die Türkei zur Deeskalation auf

Am Donnerstag sprach US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit seinem türkischen Amtskollegen Yasar Güler über die kürzlichen militärischen Eskalationen in Nord- und Ostsyrien.

In der Nacht vom 4. auf den 5. Oktober begann die türkische Armee eine Angriffswelle gegen die Infrastruktur und Energieanlagen der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES), wo auch US-Truppen stationiert sind.

Der türkische Außenminister Hakan Fidan kündigte die Angriffe zuvor bei einer Pressekonferenz an und bezeichnete die Infrastruktur und die Energieanlagen der Region als “legitime Ziele”. Fidan behauptete, dass die Angreifer vom Anschlag in Ankara vor dem Innenministerium über Syrien in die Türkei gekommen seien und auch dort ausgebildet worden wären.

Patrick Ryder, Pressesprecher des Pentagons, sagte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, dass Austin seinen türkischen Amtskollegen zur Deeskalation mahnte. Darüber hinaus habe er die Wichtigkeit der Protokolle zur Konfliktvermeidung und der militärischen Kommunikationskanäle angemahnt.

Am Donnerstag kam es unweit der Stadt al-Hasaka zu einem militärischen Zwischenfall zwischen den USA und der Türkei. Angaben von Reuters zufolge sollen US-amerikanische F-16 eine bewaffnete Drohne des türkischen Militärs abgeschossen haben. Diverse Aufnahmen und Aussagen von lokalen Politikern bestätigten den Abschuss der Drohne. Das türkische Verteidigungsministerium dementierte den Vorfall, obwohl zwei US-Militärs den Vorfall gegenüber Reuters bestätigten.

Unterdessen dokumentierten lokale Nachrichtenagenturen und Politiker die Folgen der türkischen Angriffswelle. Mehrere Menschen, darunter auch Zivilisten, wurden bei den Angriffen getötet. Zudem blieben viele größere und kleinere Ortschaften in der Region ohne Strom und Wasser. Bilder und Videos zeigten, wie Energieanlagen und andere zivile Infrastruktur in Flammen standen.

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