Proteste im Iran: Gezielte und systematische Angriffe auf Demonstranten, insbesondere Frauen

 

Ein beunruhigender Bericht von Iran Human Rights mit dem Titel „Iran protests 2022: Women protester eyes intentional and systematically targeted” (Iran-Proteste 2022: Augen von Demonstrantinnen absichtlich und systematisch ins Visier genommen) enthüllt erschütternde Details über die jüngsten Proteste im Iran. Dieser Bericht beleuchtet die schockierende Tatsache, dass die Sicherheitskräfte während der „Jin Jiyan Azadi” oder „Frau Leben Freiheit“-Proteste gezielt auf die Augen von Demonstrantinnen abzielten.

Die alarmierenden Daten, die in diesem Bericht präsentiert werden, verdeutlichen, dass 9 % der Demonstranten, die ihr Leben verloren, Frauen waren, während 28 % der Demonstranten, die Augenverletzungen erlitten, Frauen waren. In der Stadt Mahabad erreichte dieser beunruhigende Prozentsatz sogar 56 % bei den Augenverletzungen von Frauen.

Die Untersuchung von Iran Human Rights dokumentierte 138 Fälle von Augenverletzungen, wobei 43 Personen ihre Verletzungen unter der Bedingung der Anonymität offenbarten. Der Bericht enthält auch die Namen und Einzelheiten von 95 weiteren Personen, die ähnliche Schicksale erlitten. Besonders schockierend ist die Tatsache, dass unter den Opfern acht Kinder unter 18 Jahren waren, darunter vier Mädchen und vier Jungen. Das jüngste Opfer, die fünfjährige Benita Kiani Falavarjani, wurde beim Spielen auf dem Balkon ihres Großvaters im zweiten Stock in Isfahan ins rechte Auge geschossen. Kinder machten insgesamt 5 % der Augenverletzungen aus, verglichen mit 12 % der getöteten Demonstranten, darunter 68 Kinder. Von den mindestens 551 getöteten Demonstranten waren 49 Frauen und 502 Männer. Im Gegensatz dazu waren 38 Frauen und 100 Männer unter den 138 dokumentierten Augenverletzungen.

Die Menschenrechtsorganisation Hengaw hat ebenfalls besorgniserregende Statistiken veröffentlicht, die auf die Unterdrückung des Gedenkens an die Ermordung von Jina Amini und den Ausbruch der Proteste hinweisen. Mindestens 50 Minderjährige und 51 Frauen wurden von iranischen Sicherheitskräften verhaftet, wobei 37 der Minderjährigen belutschischer Herkunft waren und 10 Kinder sowie 22 Frauen kurdischer Herkunft.

Besonders erschreckend sind die Daten zur Vollstreckung von Todesurteilen. Laut dem Zentrum für Statistiken und Dokumente der Menschenrechtsorganisation Hengaw wurden im September 2023 mindestens 27 Gefangene in iranischen Gefängnissen hingerichtet. In 17 dieser Fälle handelte es sich um Verurteilte wegen Mordes, was die Mehrheit der Hinrichtungen ausmachte. Im selben Monat wurden mindestens sechs Belutschen in den Gefängnissen von Mashhad und Zahedan hingerichtet, was 22 % aller Hinrichtungen in diesem Monat darstellt.

Diese alarmierenden Enthüllungen werfen ernsthafte Fragen zur Menschenrechtslage im Iran auf und erfordern dringend internationale Aufmerksamkeit und Maßnahmen, um die Rechte der Demonstranten und unschuldigen Opfer zu schützen.

 

 

 

 

 

 

 

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