Syrien: Keine Annäherung zur Türkei ohne Truppenrückzug

 

Die gegenwärtigen angespannten Beziehungen zwischen dem syrischen Regime und der Türkei werfen erhebliche Hindernisse für eine mögliche Annäherung auf. In einer kürzlichen Mitteilung des syrischen Außenministeriums wurde unmissverständlich klargestellt, dass eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen erst in Betracht gezogen werden kann, wenn die Türkei ihre Streitkräfte gänzlich von syrischem Boden zurückzieht. Der stellvertretende syrische Außenminister Bassam Sabbagh betonte in einer offiziellen Erklärung gegenüber der russischen Nachrichtenagentur „Sputnik”, dass die Präsenz der türkischen Streitkräfte auf syrischem Gebiet als illegale Besetzung angesehen wird. Trotzdem signalisierte er, dass eine Diskussion über eine mögliche Normalisierung nicht ausgeschlossen ist, sofern die Türkei dem Rückzug nachkommt.

In einem Schritt hat der türkische Verteidigungsminister Yasar Güler kürzlich die Bereitschaft Ankaras zur Wiederaufnahme von Gesprächen zur Normalisierung der Beziehungen mit Damaskus bestätigt. Gleichzeitig bestand Güler jedoch darauf, dass ein Rückzug der türkischen Streitkräfte aus Nordsyrien aus seiner Sicht „unlogisch” sei, was die Perspektiven für eine Annäherung weiterhin in der Schwebe hält.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien haben sich seit dem Beginn der Volksbewegung in Syrien im Jahr 2011 stetig verschlechtert. Die Türkei unterstützte bewaffnete Milizen und führte militärische Operationen in Nordsyrien durch, darunter Ras al-Ain und Tal Abyad im Jahr 2019. In letzter Zeit haben sowohl Syrien als auch die Türkei mit Unterstützung Russlands geheime Treffen abgehalten, um die Beziehungen zu normalisieren. Die entscheidende Bedingung des syrischen Regimes bleibt jedoch unverändert: Die Türkei muss sich aus syrischem Gebiet zurückziehen, bevor ernsthafte Verhandlungen über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen aufgenommen werden können.

 

 

 

 

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