Türkei verhaftet syrische Häftlinge innerhalb ihres Landes

 

In einer geplanten Operation in Zusammenarbeit mit den verbündeten Milizen der „Nationalarmee” hat die türkische Regierung am Dienstagmorgen sechs syrische Staatsangehörige aus einem Gefängnis in der Stadt Tal Abyad im Norden Syriens auf türkisches Territorium überführt.

Gemäß Berichten der North Press Agency wurden die sechs Häftlinge unter der Aufsicht des türkischen Geheimdienstes aus einem Gefängnis in Tal Abyad entführt und mit Unterstützung von drei türkischen Fahrzeugen in eines der Haftzentren im türkischen Bundesstaat Urfa gebracht.

Diese jüngsten Ereignisse rufen Erinnerungen an das Jahr 2021 wach, als Human Rights Watch bereits auf die Praxis der Türkei und ihrer unterstützten syrischen Milizen hinwies, mindestens 63 syrische Staatsangehörige aus dem Nordosten Syriens illegal festzunehmen und in die Türkei zu überführen. Dort sind sie schwerwiegenden Anklagen ausgesetzt, die möglicherweise zu lebenslangen Haftstrafen führen könnten.

Berichte von örtlichen Quellen in Tal Abyad legen nahe, dass die Häftlinge nun in türkische Haftanstalten auf türkischem Boden verlegt wurden, wo ihnen möglicherweise langjährige Haftstrafen drohen.

Michael Page, stellvertretender Direktor der Abteilung Naher Osten und Nordafrika bei Human Rights Watch, äußerte sich zu dieser Angelegenheit wie folgt: „In ihrer Rolle als Besatzungsmacht sollte die Türkei die Rechte der Bevölkerung gemäß den Vorgaben des Besatzungsrechts im Nordosten Syriens achten, darunter das Verbot willkürlicher Inhaftierungen und Überstellungen von Personen auf ihr Territorium. Stattdessen verletzt die Türkei ihre Verpflichtungen, indem sie diese syrischen Männer festnimmt und in die Türkei bringt, wo sie zweifelhaften und vagen Anschuldigungen im Zusammenhang mit ihren mutmaßlichen Aktivitäten in Syrien gegenüberstehen.”

Diese Ereignisse werfen ernsthafte Fragen zur Menschensrechtslage in der Region auf und ziehen internationale Aufmerksamkeit auf sich, während die betroffenen Syrer auf eine gerechte Behandlung hoffen.

 

 

 

 

 

 

 

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