Ein jüngster Vorfall, der die Deportation von Ausländern aus der Türkei in ein umstrittenes Gebiet erneut in den Fokus rückt, hat weltweit Aufmerksamkeit erregt. Türkische Behörden haben vor Kurzem Ismail Al-Zo, einen 32-jährigen Marokkaner, im Nordwesten Syriens in der Stadt Jarabulus, östlich von Aleppo, abgeschoben.
Laut Berichten der Plattform „Migrants Now” kam Ismail Al-Zo Anfang dieses Jahres mit einem dreimonatigen Touristenvisum in die Türkei. Doch Ende April geriet er in Istanbul in die Gewalt der türkischen Behörden, die ihm nicht gestatteten, nach Hause zurückzukehren, um seine offiziellen Papiere abzuholen, wie er “Migrants Now” mitteilte.
Al-Zo verbrachte etwa fünf Monate in verschiedenen Flüchtlingshaftanstalten in der Türkei, bevor er schließlich nach Nordsyrien “abgeschoben” wurde. Seinem Bericht zufolge kam er in die Türkei, um eine Chance im Sport zu suchen, da er ein Läufer ist.
Der junge Marokkaner berichtete, dass die türkischen Behörden ihn letzte Woche dazu zwangen, über den Grenzübergang nach Jarabulus in syrisches Territorium einzutreten. Trotz wiederholter Versuche, die marokkanische Botschaft in der Türkei über Notrufnummern zu kontaktieren, blieben seine Bemühungen erfolglos.
Dieser Vorfall erinnert an ähnliche Fälle, bei denen die türkischen Behörden im vergangenen August eine algerische Frau mit besonderen Bedürfnissen und zwei marokkanische Staatsbürger aus der Türkei abgeschoben haben, ebenso wie zwei Afghanen, die aus touristischen Gründen eingereist waren. Diese Vorfälle führten zu Medienkampagnen, die einen Boykott des Tourismus in der Türkei aus Angst vor weiteren Verstößen forderten.