Syriens Machthaber Assad bricht nach 20 Jahren diplomatischer Stille zu Besuch in China auf

Syriens Machthaber Bashar al-Assad landete heute in Hangzhou, einer Stadt im Osten Chinas. Dies markiert seinen ersten Besuch in China seit 2004 und wird weithin als ein Schritt zur Überwindung der langanhaltenden diplomatischen Isolation Syriens aufgrund westlicher Sanktionen betrachtet.

Die letzte Reise von Assad nach China datiert zurück auf das Jahr 2004, als er sich zu Gesprächen mit dem damaligen Präsidenten Hu Jintao begab. Dieser Besuch war der erste eines syrischen Präsidenten in China, seit die beiden Nationen 1956 ihre diplomatischen Beziehungen etablierten. Bei seinem aktuellen Besuch führt Assad eine hochrangige Delegation an, die an verschiedenen Treffen in verschiedenen chinesischen Städten teilnehmen wird, einschließlich eines Gipfeltreffens mit Präsident Xi Jinping. Am kommenden Samstag wird er zudem an der Eröffnungsfeier der Asiatischen Spiele in Hangzhou teilnehmen und sich erneut mit dem chinesischen Präsidenten Xi treffen.

Ähnlich wie Russland und der Iran hat China trotz der internationalen Ablehnung aufgrund von Assads gewaltsamer Unterdrückung der anti-regierungskritischen Proteste, die im Jahr 2011 ausbrachen, weiterhin stabile Beziehungen zu Syrien aufrechterhalten. Besonders im UN-Sicherheitsrat, in dem China als ständiges Mitglied fungiert, hat es Damaskus diplomatisch unterstützt.

In seinen Bemühungen, seinen Einfluss im Nahen Osten auszubauen, spielte China in diesem Jahr eine vermittelnde Rolle bei einem Abkommen zwischen den regionalen Rivalen Saudi-Arabien und dem Iran. Dieses Abkommen beinhaltete die Verbesserung ihrer Beziehungen und die Wiedereröffnung ihrer Botschaften. Damit rückte die Rückkehr Syriens in die arabische Welt in greifbare Nähe, nach mehr als einem Jahrzehnt regionaler Isolation. Zusätzlich erklärte China im Jahr 2019 seine feste Unterstützung für die „wirtschaftliche Wiederherstellung Syriens” und dessen Bemühungen im Kampf gegen den Terrorismus. Beachtlich ist, dass Assads Besuch in China zu einer Zeit stattfindet, in der in Syrien Proteste für einen möglichen Regimewechsel aufkommen.

Assads Reise nach China verfolgt voraussichtlich das Ziel, finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau Syriens zu gewinnen und internationale Legitimität zu erlangen. Haid Haid, ein renommierter Kolumnist und Berater am Chatham House in London, äußerte sich auf der X-Plattform folgendermaßen: „Dieses Treffen dürfte dazu dienen, Unterstützung für den Wiederaufbau Syriens zu sichern.“ Im Verlauf dieses Jahres hat China auch den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko empfangen und eine Delegation von Vertretern der Taliban-Regierung aus Afghanistan zu Gesprächen empfangen.

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