Moskau, 21. September 2023 – Inmitten anhaltender Spannungen zwischen Syrien und der Türkei hat Russland seine Bereitschaft signalisiert, ein vierseitiges Treffen zur Lösung der syrisch-türkischen Beziehungen zu unterstützen. Diese Aussage kam von Michail Bogdanow, dem stellvertretenden russischen Außenminister und Sonderbeauftragten des russischen Präsidenten für den Nahen Osten und afrikanische Angelegenheiten, in einem Interview mit Al Arabiya TV.
Bogdanow erklärte jedoch, dass derzeit noch kein konkretes Datum für ein solches Treffen festgelegt wurde. Er betonte weiterhin, dass trotz Russlands Unterstützung für diese Treffen bisher keine konkreten Vereinbarungen getroffen wurden und Russland seine bisherige Position beibehält.
Die Äußerungen des stellvertretenden russischen Außenministers erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem die Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei angespannt bleiben. Bashar al-Assad, der Machthaber Syriens, hatte Ende des letzten Monats klargestellt, dass eine Normalisierung der Beziehungen zu Ankara erst dann möglich sei, wenn die Türkei sich vollständig aus Syrien zurückzieht.
Bereits im Dezember 2022 fanden in Moskau hochrangige Gespräche zwischen den Verteidigungsministern Russlands, Syriens und der Türkei statt. Diese Gespräche konzentrierten sich auf Möglichkeiten zur Lösung der Syrienkrise, zur Bewältigung des Flüchtlingsproblems und zur gemeinsamen Bekämpfung extremistischer Gruppen in Syrien. Das Treffen markierte einen historischen Moment, da es das erste Mal seit Beginn der Syrienkrise im Jahr 2011 war, dass Minister aus beiden Ländern auf dieser Ebene zusammenkamen. Dies unterstrich das Bemühen um eine mögliche Entspannung der angespannten Beziehungen zwischen Ankara und Damaskus.
Die Türkei hat seit dem Ausbruch des Syrienkonflikts im Jahr 2011 politische und militärische Unterstützung für verschiedene Gruppen in Syrien geleistet. Seit 2016 hat sie sogar drei große militärische Interventionen in Syrien durchgeführt und dabei die Regionen Afrin, Serê Kaniyê und Tal Abyad im Norden Syriens besetzt. Die Türkei hat auch erheblichen Einfluss auf politische und militärische Entscheidungen in Teilen des Nordwestens Syriens. Die anhaltenden Spannungen zwischen Syrien und der Türkei bleiben eine Herausforderung für die Stabilität in der Region.
Die internationale Gemeinschaft wird mit Spannung verfolgen, wie sich diese Entwicklungen auf die Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei auswirken und ob ein Treffen zwischen Assad und Erdogan in naher Zukunft zustande kommt.
Außerdem hatte die internationale Vermittlungsbemühungen, angeführt von den Vereinten Nationen und anderen globalen Akteuren bisher begrenzten Erfolg bei der Förderung von Friedensgesprächen zwischen Syrien und der Türkei verzeichnet. Dies ist auf die tiefgreifenden politischen und territorialen Differenzen zwischen den beiden Ländern zurückzuführen.