“Kokain des armen Mannes”, so nennt die britische Presse die Droge ‘Captagon’, die in Syrien und den umliegenden Ländern zu einem ernsthaften Problem geworden ist. Nun warnte die britische Abgeordnete und Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten Alicia Kearns vor einer Verbreitung dieser Droge auch im Vereinigten Königreich. Durch “signifikante Handelsnetzwerke” könne diese Droge bis nach Großbritannien transportiert werden. Sie rief die britische Regierung dazu auf Familienangehörige vom syrischen Machthaber Bashar al-Assad zu sanktionieren, die in dieses illegale Geschäft verwickelt seien und sagte dabei, dass das auch explizit für einen Angehörigen gelte, der immer wieder in Großbritannien einreise. Kearns sagte, dass Assad die Droge zur Erpressung seiner Interessen nutzen würde. Assad selbst sagte kürzlich in einem Interview mit Sky Arabia, dass die Länder, die für das Chaos in Syrien verantwortlich seien, auch für das Captagon-Problem verantwortlich seien und wies damit die Verantwortung von sich. Länder wie Jordanien gehen mittlerweile militärisch gegen dieses Problem vor.
Der ganze Nahe Osten wird seit einigen Jahren mit diesen Drogen überflutet. Experten schätzen den Wert des Captagon-Handels auf mehr als 57 Milliarden US-Dollar, was das dreifache des gesamten Volumens des Drogenhandels der mexikanischen Kartelle darstellen würde.
Die Droge wird in der Regel zwischen 3 $ und 25 $ verkauft. Sie verursacht plötzliche Energieschübe, Wachsamkeit und gesteigerte Euphorie, was jedoch später zu Wahnvorstellungen, Depressionen, Zuckungen und Atembeschwerden umschlägt. Außerdem ist das Todesrisiko laut diversen Studien bei dieser Droge viel höher als bei anderen Drogen.