Sonia Sharifi, eine junge Kurdin, die für ihr ikonisches Bild mit dem doppelten Friedenszeichen während der Proteste gegen das Regime im Iran bekannt wurde, erklärte vor kurzem, dass sie zum zweiten Mal von iranischen Strafverfolgungsbehörden entführt und gefoltert wurde. Hengaw, eine Menschenrechtsorganisation, die Menschenrechtsverletzungen im Iran überwacht, berichtete, dass die 17-Jährige mehrere Verletzungen erlitt.
Sonia Sharifi, eine kurdische Studentin aus Abdanan, wurde am 19. November letzten Jahres im Zuge der Proteste im Iran vom iranischen Sicherheitsapparat verhaftet. Nach fast einem Monat Haft wurde sie am 15. Dezember 2022 aus dem Zentralgefängnis Ilam auf Kaution freigelassen.
Nun berichtete Hengaw, dass die kurdische Studentin am 9. August 2023 erneut entführt und verhaftet wurde. Sie soll dabei von iranischen Regierungskräften gefoltert und misshandelt worden sein. Sharifi postete diesbezüglich ein Foto ihrer verletzten Stirn auf Instagram.
Sharifi wurde etwa einen Monat vor dem ersten Todestag von Jîna ‘Mahsa’ Amini, einer kurdischen Frau, entführt und gefoltert.
Die Tortur dauerte demnach etwa zwei Stunden lang. Nach mehr als zwei Stunden Drohungen, Verhör und Folter wurde sie schließlich auf einer Straße alleine zurückgelassen. Die iranischen Revolutionsgarden haben bereits Berichte über die Entführung von Sonia Sharifi im Dezember dementiert und müssen auf die zweite Entführung noch nicht reagieren.
Wie die Human Rights Activists News Agency (HRANA) dokumentiert, wurden im Zuge der Repression und Verfolgung nach den Protesten mehr als 500 Demonstranten getötet und Tausende verhaftet. Einige Demonstranten wurden vom iranischen Regime hingerichtet. Trotz des staatlichen Drucks weigern sich viele iranische Frauen weiterhin, ihre Köpfe in der Öffentlichkeit zu bedecken. Iraner nutzen ständig soziale Medien, um die Proteste ihres Landes der internationalen Gemeinschaft bekannt zu machen. Der Hashtag ‘Mahsa’s anniversary’ wurde in den letzten acht Wochen fast 450.000 mal auf X (ehemals Twitter), YouTube, TikTok und Twitch geteilt.