Türkische Behörden schieben marokkanische Touristen nach Syrien ab

Türkische Behörden deportierten kürzlich zwei junge Männer nach Syrien, wo sie in der Stadt Azaz Mitgliedern der Oppositionsfraktionen, die von Ankara unterstützt werden, übergeben wurden. Später stellte sich heraus, dass es sich bei den jungen Männern nicht um Syrer, sondern Marokkaner handelte, die privat in der Türkei unterwegs waren.

Bei den jungen Marokkaner handelt es sich um Izz al-Din al-Rammash , geboren 1996 in Marokko, und Nabil Rushdi bin Ahmed, geboren 1993 in Marokko.

Die beiden jungen Männer kamen als Touristen in die Türkei. Vor einigen Wochen starteten türkische Behörden eine “Kampagne gegen illegale Migration”, wobei durch eine Rasterfahndung Menschen angehalten und kontrolliert wurden. Die Einsätze wurden von den Medien tagelang begleitet. In der Türkei herrscht eine große feindliche Stimmung gegenüber Flüchtlingen und Migranten. Die beiden Marokkaner jedoch wurden Opfer der willkürlichen Abschiebekampagne der Türkei. Sie wurden gemeinsam mit Hunderten syrischen Jugendlichen nach Syrien abgeschoben. Doch inzwischen sollen laut lokalen Quellen aus Azaz die Marokkaner von ihrem Heimatland abgeholt worden sein.

Vorher kam es bereits zu ähnlichen Vorfällen. Letzten Monat wurden Iraker ebenfalls nach Syrien in die türkisch besetzten Gebiete abgeschoben. Im März 2022 wurde ein Fall publik, wo vier afghanische Jugendliche „versehentlich“ in die ländliche Region Idlibs im Nordwesten Syriens abgeschoben wurden. Die Dunkelziffer der “falschen” Abschiebungen dürfte weitaus höher liegen, da die Türkei mittlerweile in einem erhöhten Tempo Flüchtlinge und vermeintliche “illegale Migranten” abschiebt.

 

 

 

 

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