In Syrien wächst inmitten des Bürgerkriegs der Drogenhandel rasant an. Das Bürgerkriegsland wurde zum größten Drogenproduzenten im Nahen Osten und stellt für die umliegenden Staaten ein Problem dar.
Das Nachbarland Jordanien ist vom Drogenhandel, der vor allem aus Captagon besteht, sehr betroffen. Seit Monaten beklagt die jordanische Regierung dieses Problem und thematisierte dies auch bei den ersten offiziellen Treffen zwischen den beiden Staaten nach Jahren der Stille öffentlich.
Nun gab die jordanische Armee am Sonntag bekannt, dass sie einen Schmuggelversuch durch eine mit Drogen beladene Drohne vereitelt habe.
Die staatliche Nachrichtenagentur Jordaniens (Petra) zitierte eine Quelle des jordanischen Armee mit den Worten: „Durch die Überwachung und die Nachverfolgung wurde das Flugobjekt kontrolliert und anschließend abgeschossen. Bei der Begutachtung wurde festgestellt, dass es eine Menge an Betäubungsmittel an Bord hatte.“
Während der Drogenhandel immer kreativere Wege ausprobiert, geht Jordanien das Problem seit Monaten schon militärisch an. Vor drei Monaten bombardierten jordanische Kampfflugzeuge geheime Captagon-Produktionsfabriken in der syrischen Region as-Suwayda. Dabei wurde auch der 47-jährige Marai al-Ramthan getroffen, der in Jordanien „Escobar der Syrer“ genannt wird. Der wichtigste Drogenschmuggler Syriens sei demnach für die Überschwemmung Jordaniens und der Golfstaaten mit Tausenden von Captagon-Lieferungen verantwortlich.
Am 24. des letzten Monats wurde nach der Aufnahme von offiziellen diplomatischen Beziehungen zwischen Syrien und Jordanien ein gemeinsames Komitee gegründet, um das Drogenproblem gemeinsam angehen zu können.
Die Problematik wurde auch beim Gipfel der Arabischen Liga in Saudi-Arabien, wo der syrische Machthaber Bashar al-Assad zum ersten Mal seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs eingeladen wurde, thematisiert. Assad jedoch sagte kürzlich in einem Interview mit Sky Arabia, dass Syrien für dieses Problem nicht verantwortlich sei, sondern die Länder, die das Chaos in Syrien angestiftet hätten und wies damit die Verantwortung von sich.