Afrin: Kämpfe unter Oppositionsmilizen terrorisieren die Bevölkerung

Im von der Türkei besetzten Afrin ( kurd. Efrîn) sind erneut Kämpfe unter bewaffneten syrischen Oppositionsgruppen ausgebrochen, die alle von Ankara finanziert und bewaffnet werden. Mitglieder der ‘Sultan-Murad-Fraktion’ griffen nach Unstimmigkeiten einen Anführer der ‘Levante-Front’ an. Es wird befürchtet, dass die Kämpfe an Intensität gewinnen werden. Bei ähnlichen Vorfällen vor einigen Monaten dauerten die Kämpfe mehr als eine Woche in der ganzen Region an, bei der sich einige Milizen mit dem syrischen al-Qaida Ableger Hay’at Tahrir ash-Sham (HTS) verbündeten.

Diese Kämpfe zwischen den von Ankara unterstützten bewaffneten Gruppen sind keine Seltenheit in Afrin. Seit über fünf Jahren ist die Region von der Türkei besetzt. Seitdem siedelt die Türkei gezielt syrisch-arabische Milizen in der ehemals mehrheitlich kurdischen Region an. Außerdem forciert die Türkei in diesem Gebiet einen Bevölkerungsaustausch, der mehrfach dokumentiert und erwiesen wurde. Während über 300.000 Kurden aus der Region vertrieben wurden, wurden gleichzeitig über 500.000 syrische sowie palästinensische Araber und die Familien der verschiedenen Oppositionsgruppen angesiedelt. Der Bevölkerungsanteil der Kurden nahm von über 90 % auf mittlerweile weniger als 30 % ab.

Immer wieder brechen in der Region interne Kämpfe aus, bei der die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt wird. Oft geht es dabei um die jeweiligen Kontrollzonen, aber auch um finanzielle Vorteile, etwa durch Lösegeld von Kidnapping oder den Handel mit Olivenbäumen, die in der Region reichlich vorhanden sind. Die Opfer sind dabei oft die verbliebenen Kurden, deren Hab und Gut enteignet und in Besitz genommen wird.

 

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