Der Machthaber des syrischen Regimes, Bashar al-Assad, sagte kürzlich in einem Fernsehinterview mit Sky News Arabia, dass eine Annäherung mit der Türkei und ein Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan unter den derzeitigen Bedingungen unmöglich sei. Das Ziel des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan würde darin bestehen, die türkische Besatzung in Syrien zu legitimieren, während die syrische Regierung einen Abzug türkischer Truppen aus syrischem Territorium anstrebe. Daher sei unter den Vorstellungen Erdogans ein Treffen mit ihm keine Option. “Warum sollten Erdogan und ich uns treffen? Damit wir einen Softdrink genießen?”, sagte Assad.
Assad bezichtigte die Türkei explizit den Terrorismus in Syrien zu nähren: „Der Terrorismus in Syrien ist eine türkische Industrie. Jabhat al-Nusra und Ahrar al-Sham sind unterschiedliche Namen für ein Produkt, das in der Türkei entstanden ist und bis zu diesem Zeitpunkt von der Türkei finanziert wurde. Von welcher Art von Terrorismus spricht er also?”
In Bezug auf die jüngsten Beziehungen zu den arabischen Ländern wies Assad darauf hin, dass die Beziehungen zu den arabischen Ländern eine Formalität bleiben werden und die Arabische Liga sich nicht zu einer Institution im eigentlichen Sinne entwickelt hat. Viele arabische Länder in der Region und insbesondere die Golfstaaten sind seit einigen Jahren von einem ausufernden Drogenproblem betroffen, wobei Syrien bei der Herstellung und Vertrieb dieser Drogen eine zentrale Rolle spielt. Bei den Gesprächen zwischen Syrien und diesen Ländern war dieses Problem, zentrales Thema. Assad sagte dazu: “Die Länder, die das Chaos in Syrien verursacht haben, sind für diesen Drogenhandel verantwortlich”.
Assad verriet auch, dass es immer wieder geheime offizielle Gespräche mit den USA gegeben habe: “Bei jahrelangen, unterbrochenen Dialogen hatten wir nicht einmal für einen Moment die Hoffnung, dass sich die Amerikaner ändern würden, weil die Amerikaner fordern und fordern, nehmen und nehmen und nichts geben. Das ist die Natur der Beziehung zu den Amerikanern seit 1974 vor fünf Jahrzehnten, es hat dabei nichts mit den Regierungen zu tun.”
Er fuhr fort: “Daher haben wir keine Hoffnung, aber unsere Politik in Syrien besteht nicht darin, angesichts eines Versuchs die Tür verschlossen zu lassen. Jedoch erwarte ich nicht, dass es in absehbarer Zeit Ergebnisse aus den Verhandlungen mit den Amerikanern geben wird.”
Schließlich sagte der syrische Machthaber in Bezug auf einen etwaigen Rücktritt:” Ein Rücktritt von der Macht stand und steht überhaupt nicht zur Debatte, da es wegen des andauernden Kriegs einer Flucht gleichkommt.”