Zivile Quellen in der Stadt Tall Abyad (kurd. Girê Sipî) berichteten, dass die von Ankara unterstützten bewaffneten Oppositionsgruppen 15 syrische Flüchtlinge festgenommen hätten, die von der Türkei gewaltsam über die Grenze abgeschoben worden seien. Die Quellen teilten der Target Platform mit, dass die Flüchtlinge festgenommen worden seien, als sie versuchten, aus Tall Abyad in Richtung anderer Gebiete in Nordsyrien zu fliehen.
Der türkische Staat intensivierte nach den Wahlen am 28. Mai die illegalen Abschiebungen und Ansiedlung syrischer Flüchtlinge in die von ihr besetzten Gebiete in Syrien. Unsere Agentur hat in den letzten drei Monaten die Ansiedlung von fast 2.000 Flüchtlingen im besetzten Kanton Girê Sipî dokumentiert. In der Regel werden die syrischen Flüchtlinge gewaltsam abgeschoben. Die Türkei nennt diese Praxis allerdings “freiwillige Rückkehr”, wobei die Flüchtlinge oft zur Unterschrift genötigt werden, wie in vielen Fällen dokumentiert wurde.
Unterdessen gingen Hunderte Menschen in Tal Abyad auf die Straße, um gegen die Verbrechen der türkischen Besatzungsarmee und ihrer Söldner in dem seit Oktober 2019 von der Türkei besetzten Kanton zu protestieren.
Die Demonstranten forderten die Auflösung des sogenannten „Gemeinderats“ und den Abzug der türkischen Besatzungsmacht und der Söldner aus der Region. Aus denselben Gründen kam es gestern im besetzten Kanton und in der Stadt Suluk zu einem Generalstreik in allen Geschäften. Dies war die zweite Demonstration in diesem Monat. Vorgestern veranstalteten die Einwohner der Stadt Suluk im besetzten Kanton Girê Spî eine ähnliche Demonstration.
Bereits am 14. und 17. Juli nahmen sie an zwei Demonstrationen teil, bei denen sie die Auflösung des sogenannten „Gemeinderats“ und den Abzug der türkischen Besatzungsarmee und ihrer syrischen Söldner aus ihren Gebieten forderten.
Die Stadt wurde 2019 im Zuge einer Militäroffensive der Türkei und ihrer syrischen Söldner erobert und steht seitdem unter türkischer Besatzung.