Türkischer Drohnenkrieg geht weiter: Mehrere Opfer berichtet

Am Donnerstag wurde in der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) erneut ein Auto von einer türkischen Drohne getroffen. Die Tat ereignete sich auf der Verbindungsstraße zwischen Qamishlo und Amûdê. In den sozialen Netzwerken zirkulierten Videos, wie das Auto in Flammen stand. Nach unbestätigten Angaben starben bei dem Angriff vier junge Männer. Nach Angaben vom kurdischen Journalisten Jamal Balî handelt es sich bei den Verstorbenen unter anderem um einen Ex-Kämpfer der SDF, der im Kampf gegen den IS einen Arm verlor und um einen jungen Mann, der erst kürzlich geheiratet hatte.

Die Türkei intensiviert seit einigen Wochen ihre Drohnenangriffe über Nord- und Ostsyrien. Innerhalb einer Woche wurden zuvor eine junge Zivilistin und vier Mitglieder der SDF bei verschiedenen Drohnenangriffen getötet.

Die AANES verurteilte vor kurzem diese Angriffe und rief die Garantiemächte über Syrien, die für den Waffenstillstand verantwortlich sein sollen, sowie die Internationale Koalition gegen den IS auf, um für ein Ende dieser Angriffe zu sorgen. Die US-geführte internationale Koalition gegen den IS arbeitet mit der SDF, den Streitkräften der Region, zusammen. Die USA sind in der AANES mit mindestens 900 Soldaten stationiert. Dennoch gibt es bislang weder von den sogenannten Garantiemächten, zu denen auch Russland gehört, noch von den USA eine Verurteilung der anhaltenden Angriffe.

Dabei starben alleine im ersten Halbjahr 2023 44 Menschen durch Drohnenangriffe und 29 wurden verletzt.

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