Seit dem Wahlsieg des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bangen geflüchtete Syrer erneut um ihre Zukunft , denn das Thema Migration war ein heiß diskutiertes Thema im Wahlkampf und die türkische Regierung kündigte diesbezüglich Verbesserungen an.
Tatsächlich wurden erst vor kurzem 16 Menschen, sowohl syrische als auch irakische Bürger, darunter Frauen und Kinder, in das von der Türkei besetzte Nordsyrien deportiert.
Lokale Medien berichteten, dass die Deportierten der lokalen Militärpolizei bei der Stadt Serê Kanîyê (arab. Ras al-Ain) übergeben worden sind. Die örtliche Militärpolizei gehört der SNA an. Die Syrische Nationalarmee (SNA) ist ein Verbund von verschiedenen oppositionellen Kräften, die unter türkischer Führung gegründet wurde und von der Türkei kontrolliert wird. Die vier Iraker aus der Provinz Anbar wurden von der Gruppe getrennt und werden derzeit einer separaten Sicherheitsuntersuchung unterzogen.
Dies war bereits die zweite Deportation von Flüchtlingen aus der Türkei im Juli. Alle Deportierten waren im Besitz von Ausweisen für sogenannten temporären Schutz, der ihnen den Status als Flüchtling bescheinigte. Die Türkei deportiert seit langem syrische Flüchtlinge in die von ihr besetzten Zonen in Nordsyrien, wo die hauptsächlich kurdische Bevölkerung vertrieben wird. Es ist weniger bekannt, dass auch Nichtsyrer nach Syrien abgeschoben werden. Die türkische Regierung nennt diese Praxis “Freiwillige Rückkehr”, womit der Anschein wird, dass die Flüchtlinge selbst nach Syrien zurückkehren. Dabei stammen die meisten ausgewiesenen Flüchtlinge nicht aus den Regionen, wo sie hingebracht werden. Internationale Menschenrechtsorganisationen kritisieren diese Praxis der Türkei, doch da es an internationalem politischen Widerspruch fehlt, führt die Türkei diese Praxis fort.