Israel baut trotz lokalem Widerstand Windpark auf den besetzten Golanhöhen

Israel treibt die Pläne bezüglich eines Windparks auf den Golanhöhen, die besetzt und inzwischen annektiert wurden, voran. Von der Weltöffentlichkeit fast unbemerkt baut das Unternehmen “Enlight Renewable Energy” dort einen aus 38 Windturbinen bestehenden Windpark mit dem Namen ‘Genesis Wind’.

Der Spatenstich für das Projekt, das 350 Millionen Dollar kosten soll, wurde in diesem Monat gesetzt. In den sozialen Netzwerken kursieren mehrere Videos, wie die Felder von Minen für die Bauarbeiten gesprengt werden.

Seitdem kommt es auf den Golanhöhen zu großen Demonstrationen und blutigen Protesten. Die drusische Gemeinschaft auf den Golanhöhen stellt sich gegen das Projekt, weil sie das Projekt als Eingriff in ihr Land werten. Bei Zusammenstößen letzte Woche wurde ein Demonstrant nach Schüssen der israelischen Polizei schwer verletzt. Bei den Protesten wurden laut israelischen Angaben auch 12 Polizisten verletzt. Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich verurteilte die Gewalt Bereitschaft seitens der Demonstranten. Zwar wird die israelische Regierung den Drusen einen Plan vorlegen, jedoch werden sie den Angaben des Finanzministers nach vom Vorhaben nicht mehr abweichen.

Die Golanhöhen haben für die Region einen strategisch und wirtschaftlich wichtigen Wert. Sie stellen einen militärischen Vorteil wegen ihrer Lage dar. Daneben besitzt die Region wichtige Trinkwasserquellen, wobei auch große Ölvorkommen nachgewiesen wurden. 1967 besetzte Israel das Gebiet, das völkerrechtlich zu Syrien gehört. 1981 annektierte Israel die Golanhöhen. 2019 erkannte die USA unter Trump die Golanhöhen als Teil Israels an.

Vor 1967 lebten 130.000 Syrer in der Region. Heute leben etwa 20.000 jüdische Israelis sowie genauso viele Drusen in der Region. Die Windparkanlage soll nun auf dem historischen Siedlungsgebiet der Drusen entstehen. Die Drusen sind eine religiöse Minderheit im Nahen Osten. Zwar genießen sie in Israel weitgehend ihre Freiheiten, doch der jetzige Schritt könnte zu weiteren Unruhen mit den Drusen führen.

Währenddessen nimmt die Weltöffentlichkeit von dem Geschehen auf den Golanhöhen kaum Kenntnis. Obwohl völkerrechtlich der Status der Region höchst umstritten ist, hält Israel auf den Golanhöhen an seinen Plänen fest.

 

 

 

 

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