Seit den militärischen Invasionen der Türkei in Nord- und Ostsyrien und den anhaltenden großflächigen Bombardierungen sind viele Syrer Opfer abscheulicher Gräueltaten und Kriegsverbrechen geworden. Diese Verbrechen geschehen beinahe täglich. Internationale Reaktionen gibt es auf die türkischen Aggressionen kaum.
Vor allem Frauen in Nordsyrien werden seit Jahren intensiv angegriffen und dabei auch brutaler sexueller Gewalt und barbarischer Folter ausgesetzt, die in vielen Fällen zu ihrem Tod führen. Diese Verbrechen werden nicht nur von türkischen Sicherheitskräften begangen, sondern auch von mit der Türkei verbündeten und von Ankara unterstützten Oppositionsmilizen, die weite Teile des Landes kontrollieren, wie beispielsweise die Sultan-Murad-Fraktion.
Internationale und lokale Menschenrechtsorganisationen bestätigten in mehreren Berichten schreckliche Vorfälle und brachten ihre Bestürzung und Besorgnis über die Sicherheit aller Syrer, insbesondere der Frauen, zum Ausdruck. Die zirkulierenden Videos über den brutalen Tod der kurdischen Politikerin Hevrin Khalaf im Oktober 2019 durch Mitglieder der „Ahrar ash-Sharqiyya“ Gruppe war bereits ein schreckliches Beispiel für die Brutalität der Milizen. Kürzlich wurde die Politikerin Yusra Darwish, Ko-Vorsitzende des Kantons Qamischlo samt ihrer Stellvertreterin Liman Shuish durch einen Drohnenangriff ermordet. Darüber hinaus wurde auch Ko-Präsident Kabi Shamoun, der auf einer Dienstreise zur Grund- und Wasserversorgung war, in bei einem türkischen Drohnenangriff schwer verletzt.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) wurden in der Region Nord- und Ostsyrien seit Anfang des Jahres vier zivile Mitarbeiterinnen der Selbstverwaltung durch türkische Drohnenangriffe getötet. Darüber hinaus registrierte die Menschenrechtsorganisation seit Januar 2018 auch die Ermordung von 88 Frauen im von der Türkei besetzten Efrîn und Umgebung durch türkische Bombenangriffe sowie Hinrichtungen und Todesfälle unter Folter in von der Opposition geführten Gefängnissen.
Frauen werden ständig Opfer von Mordanschlägen und gezielten Attacken, die vom Ausmaß her einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommen, die auch von der Türkei unterstützten Fraktionen begangen werden, zusätzlich zu Todesfällen durch Folter und Fällen von sexueller Gewalt und Vergewaltigung. Laut Amnesty International „gab es bestätigte Fälle von Gewalt gegen syrische Frauen in türkischen und oppositionellen Gefängnissen und Haftanstalten, die von der ‘Syrischen Nationalarmee’, die seit 2016 von Ankara unterstützt wird, betrieben werden“.
Die anhaltenden Verstöße gegen syrische Frauen wurden in zweifelsfreien Berichten bestätigt, die das Ausmaß des Leids offenbaren, die sich im Verlauf des brutalen Bürgerkriegs seit 2011 vor dem Hintergrund des Schweigens und der Gleichgültigkeit der internationalen Gemeinschaft verschärft hat.