Laut mehreren Berichten soll am Montag durch türkischen Beschuss im Norden Syriens ein russischer Soldat getötet sowie mehrere verletzt worden sein.
Demnach hätten türkische Kräfte und die mit ihr verbündete ‘Syrische Nationalarmee’ (SNA) die Gegend um die Stadt Tall Rifaat bombardiert. Dabei habe eine türkische Drohne einen russischen Transportwagen getroffen. Bei dem Vorfall soll ein Soldat getötet worden sein, während die Verwundeten in die umliegenden Krankenhäuser verlegt wurden.
Die Region al-Shahba um die Stadt Tall Rifaat wird ununterbrochen von der türkischen Armee sowie ihren syrischen Verbündeten angegriffen. Hier leben Zehntausende Vertriebene aus der vorwiegend kurdisch geprägten Region Afrin, die seit über fünf Jahren von der Türkei besetzt ist. In der Region sind als Teil einer Abmachung auch russische und syrische Soldaten stationiert.
Trotz der Ernsthaftigkeit des Vorfalls im Norden Syriens zeigte der Kreml keine öffentliche Reaktion oder Stellungnahme. Russland startete im letzten Jahr einen Dialog zwischen Syrien und der Türkei, der eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern zum Ziel hat. Diesbezüglich fanden bereits mehrere hochrangige Gespräche in Moskau statt, bei der zuletzt auch der Iran eingeladen wurde. Im Krieg in der Ukraine nimmt die Türkei eine neutrale Rolle ein, obwohl die Position der NATO, deren Mitglied die Türkei ist, klar gegen Russland gerichtet ist. Insofern scheint es so, als ob der Kreml kein Interesse daran hat, diesen Vorfall öffentlich anzuprangern und somit die relativ gute Diplomatie zur Türkei nicht gefährden will, obwohl es zu einer militärischen Aggression gegenüber der russischen Armee kam.