Jugendstudie: 63 % der Jugendlichen wollen die Türkei verlassen

Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung führte nach 2021 die zweite “Türkische Jugendstudie” durch.

2140 Jugendliche von 18 bis 25 Jahren aus 16 Provinzen wurden für die Studie befragt. Die Daten stammen noch vor dem großen Erdbeben im Februar und den kürzlichen Wahlen, die Erdogan gewonnen hat.

Nur 27,4 % stehen in einem Arbeitsverhältnis, von denen die Mehrheit Angestellte sind. Diejenigen, die im Staatsdienst sind empfinden zum Großteil nicht, dass Qualität für einen Posten im Staatsdienst das entscheidende Kriterium ist.

88,5 % der unbeschäftigten Teilnehmer sind Studierende, die mit ihrer Ausbildung mehrheitlich nicht zufrieden sind. Die Finanzierung ihres Studiums empfinden 61,3 % als belastend, wobei die gestiegenen Lebensmittelpreise als Hauptproblem angesehen werden.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten lehnt mit 75,7 % die staatliche Bildungspolitik ab.

Beim Thema Wirtschaft ist die Meinung eindeutig. 86,2 % bewerten die wirtschaftliche Gesamtsituation als schlecht. 80,6 % beurteilen die staatliche Wirtschaftspolitik als erfolglos, während 88,7 % eine ungerechte Einkommensverteilung empfinden.

Viele Jugendliche wollen das Land verlassen, sobald es die Möglichkeit dazu gibt. 63 % sprachen dafür, wobei Deutschland, die USA und Großbritannien als beliebteste Zielländer genannt wurden.

Unzufriedenheit herrscht auch bei der Politik. 69,9 % finden die aktuelle Regierung schlecht, jedoch fühlt sich die Hälfte der Teilnehmer von keiner Partei vertreten. Dennoch erfährt die AKP von Staatspräsident Erdogan von nur 7,1 % der Befragten Zuspruch. 22,5 % lehnen die beiden zur Wahl angetreten en großen Bündnisse um die AKP und CHP ab.

Großen Widerspruch gibt es in der staatlichen Migrationspolitik. 91,8 % sind dagegen, während 67 % eine sofortige Rückkehr der Flüchtlinge fordern.

Weiterhin bezeichnen sich nur 17,3 % der Befragten als glücklich, während dennoch 39,4 % die Zukunft des Landes optimistisch betrachten.

Die Ergebnisse der “Türkischen Jugendstudie 2023” sind eindeutig, aber ob sie bei der Wahlpräferenz der Realität entsprechen, ist nach den Ergebnissen der Wahlen fraglich und müsste gesondert betrachtet werden. Schließlich war auch die größte Wählergruppe bei diesen Wahlen, die Gruppe der Jugendlichen dieser Studie.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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