Inmitten der laufenden Annäherung an Syrien – Jordanien startet seine ersten militärischen Luftangriffe
Infolge der jüngsten diplomatischen Gespräche im Rahmen des Normalisierungsprozess mit Bashar Al-Assad und der kürzlich entschiedenen Wiederaufnahme Syriens in der Arabischen Liga nach 12 Jahren Suspendierung und Isolation, hat die offizielle Annäherung nun eine neue Eskalationsstufe erreicht.
Tatsächlich hat Jordanien seine zuvor geäußerten Drohungen in die Tat umgesetzt und die ersten Luftangriffe gestartet, die auf mehrere Gebiete in den südlichen Orten von As-Suwayda und Daraa abzielent. Lokale Nachrichtenseiten bestätigten weiter, dass die Kampfflugzeuge ein Wohnhaus im Dorf „Al-Sha’ab“ im östlichen Teil von As-Suwayda getroffen hatten, das Berichten zufolge dem berüchtigten Drogendealer Mar’ai Ruwaished Al-Ramathan gehörte, der bei dem Angriff zusammen mit einigen seiner Familienmitglieder getötet wurde.
Die Luftangriffe fanden im Morgengrauen statt und dauerten etwa 10 Minuten an. Sie zielten direkt auf die Wasseraufbereitungsanlage in der Stadt Kharaab Ash-Shahm, die zum wichtigsten Zentrum der Herstellung und des Handels von Drogen geworden war. Darüber hinaus wurden die Städte Al-Hara und Tal Jumu’, die beide im Gouvernement Dar’aa liegen, ebenfalls getroffen. Lokale Medien hatten zuvor bestätigt, dass alle angegriffenen Orte die Haupthochburgen bewaffneter Milizen waren, die stark in den Drogenhandel- und Schmuggel verwickelt waren. Tatsächlich hat sich Syrien inmitten des anhaltenden Konfliktes zwischen verschiedenen Milizen zum Hauptknotenpunkt des Drogenhandels entwickelt, insbesondere von Captagon.
Eine Medienwebsite hatte zudem folgende Information übermittelt: „Jordanische Kampfflugzeuge bombardierten Orte, die Hunderte von Metern von einem Militärposten der 15. Division der Regierungstruppen entfernt sind“.
Die jüngsten Luftangriffe folgten auf das kürzliche Treffen der Mitglieder der Arabischen Liga, bei dem der jordanische Außenminister Ayman As-Safadi die Absicht seines Landes erklärt hatte, den Drogenschmuggel in Syrien einzudämmen.
Diese Entwicklungen haben jedoch mehrere Fragen aufgeworfen und unterschiedliche Reaktionen ausgelöst, da die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zu Syrien im Rahmen des laufenden Annäherungsprozesses sofort mit der Verletzung der Souveränität des Landes begann. Somit besteht die Befürchtung, dass sich die ersten gezielten Luftangriffe eventuell auch zu einer groß angelegten Bodenoffensive ausweiten könnten.