Universität Hamburg untersagt internationale Konferenz „Wir wollen unsere Welt zurück“

Die Verwaltung der Universität Hamburg hat die Nutzung der für die internationale Konferenz „We want our world back“ vom 7. bis 9. April zugewiesenen Räume untersagt. Die Konferenz, bei der verschiedene Wissenschaftler und Vertreter von Institutionen als Referenten auftreten werden, wird vom Studierendenausschuss AStA und dem Netzwerk für eine alternative Suche organisiert. Es ist die Vierte der Konferenzreihe mit dem Titel „Challenging Capitalist Modernity“. Auch frühere Konferenzen fanden an der Universität Hamburg statt. Die Organisatoren, die auf den kurzfristig angekündigten Rücktritt aus politischen Gründen reagierten, veröffentlichten eine Stellungnahme zur Entscheidung der Universität.

Die Organisatoren geben an, dass die Universitätsleitung am 28. März beschlossen habe, den Veranstaltungsort auf Anfrage des deutschen Geheimdienstes zurückzuziehen, welcher behauptet, die Konferenz befürworte „Extremismus“. In der Fortsetzung der Stellungnahme sind folgende Worte enthalten: „Es ist ein beispielloser Skandal, dass der Universitätspräsident nicht die Souveränität der Universität verteidigt, sondern sich vom Verfassungsschutz vorschreiben lässt, wer in den Räumen der Universität an der wissenschaftlichen Debatte teilnehmen darf. Wir sind entsetzt über diesen Angriff auf die studentische Selbstverwaltung, der Autonomie der Wissenschaft und der Meinungsfreiheit. Der neue Universitätspräsident Dr. Heekeren irrt, wenn er glaubt, er könne den wissenschaftlichen Diskurs auf dem Campus ohne Konsequenzen einschränken.“

Organisationen betrachten den Rückzug als einen beispiellosen Angriff auf die akademische Freiheit und drängen die Universität, die seit langem versprochenen Konferenzräume zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus sagte einer der Redner der Konferenz, der Völkerrechtsexperte Prof. Norman Paech: „Ich finde die Entscheidung im Hinblick auf die freie Wissenschaft erschreckend. Denn mit dieser Entscheidung werden Wissenschaftler daran gehindert, sich frei zu versammeln und die Probleme der Welt zu diskutieren. Es scheint, dass der lange Arm des Erdogan-Regimes die Universität erreicht hat, an der ich jahrelang gearbeitet habe. Ich schäme mich dafür, dass die Universitätsleitung die Forderung des Erdogan-Regimes übernommen hat. Ich hoffe, der Rektor der Universität wird diese Entscheidung rückgängig machen und ihre Türen für die Konferenz öffnen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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