Wenige Tage nach der Ermordung von 4 Kurden beim Newroz: Internationale Intervention in Afrin ist nötiger denn je
Die Ermordung von vier Kurden bei den Newroz-Feierlichkeiten im türkisch besetzten Afrin hat weltweite Aufmerksamkeit bekommen. Die Türkei wurde für ihre Rolle bei den ethnisch motivierten Taten und wegen der anhaltenden Unterstützung für die vorwiegend syrisch-islamistischen Gruppen sowie Takfiristeni-Stellvertretergruppen verurteilt. Der folgende Bericht analysiert den Vorfall und seine Folgen und gibt Aufschluss über die Unfähigkeit der Türkei, ihre Stellvertreter zu kontrollieren, und über die Toleranz der Erdogan-Regierung gegenüber Gewalttaten gegen Kurden.
Der Vorfall
Am 20. März 2023 wurden vier Kurden von pro-türkischen Kämpfern getötet, während sie den kurdischen Feiertag Newroz feierten, der den Beginn des Frühlings markiert. Der Vorfall ereignete sich in Jinderes (kurdisch: Jindirsê), einer Stadt im türkisch besetzten Afrin. Die Opfer wurden von pro-türkischen Kämpfern erschossen, die die Kurden davor gewarnt hatten, das Newroz-Fest zu begehen. Die Angreifer behaupteten, der kurdische Feiertag widerspreche ihren religiösen Überzeugungen.
Nachwirkungen
Die Ermordung der vier Kurden hat unter den Kurden in Syrien und auf der ganzen Welt Empörung ausgelöst. Tausende Trauernde nahmen an der Beerdigung der Opfer teil, verurteilten die Ermordung und forderten Gerechtigkeit. Der Vorfall hat auch die Aufmerksamkeit der Mainstream-Medien auf sich gezogen, die die Rolle der Türkei bei der von ihren Stellvertretern ausgeübten ethnisch motivierten Gewalt kritisiert haben.
Die Unfähigkeit der Türkei, ihre Stellvertreter zu kontrollieren
Die Ermordung der vier Kurden ist ein weiteres Indiz für die Unfähigkeit der Türkei, ihre Stellvertreter zu kontrollieren. Die Türkei setzt syrisch-islamistische sowie nationalistische und radikal dschihadistische Stellvertretergruppen ein, um gegen kurdische Kräfte in Syrien zu kämpfen. Diese Gruppen sind bekannt für ihre Brutalität, einschließlich des Angriffs auf Zivilisten und der Begehung von Kriegsverbrechen.
Trotz der Behauptungen der Türkei, diese Gruppen zu kontrollieren, deuten die Beweise auf etwas anderes hin. Den Gruppen wird vorgeworfen, in Gebieten unter türkischer Kontrolle Angriffe auf Zivilisten, insbesondere auf Kurden, verübt zu haben. Die Türkei hat es versäumt, sinnvolle Maßnahmen gegen diese Gruppen zu ergreifen, was darauf hindeutet, dass sie sie entweder nicht kontrollieren kann oder will.
Gewalttoleranz der Erdogan-Regierung gegen Kurden
Die Duldung der Gewalt gegen Kurden durch die Erdogan-Regierung gibt Anlass zur Sorge. Erdogan wird vorgeworfen, eine feindselige und nativistische Rhetorik zu fördern, die speziell auf Kurden abzielt und nur dazu dient, ähnliche Aktionen gegen Kurden in der Türkei und in Syrien zu fördern.
In den letzten drei Tagen nach Newroz hat der der Türkei nahe stehende syrische Zweig der irakisch-kurdischen Partei PDK, ENKS, mit dem türkischen Geheimdienst zusammengearbeitet, um geplante Proteste und Demonstrationen in Jinderes zu unterdrücken. Die Duldung solcher Aktionen durch die Erdogan-Regierung sendet ein gefährliches Signal an die kurdische Bevölkerung der Türkei und die Kurden in den Nachbarländern, dass ihre Sicherheit und Rechte nicht gewährleistet sind.
Fazit
Die Ermordung von vier Kurden im türkisch besetzten Afrin während der Newroz-Feierlichkeiten hat weltweite Aufmerksamkeit und die Verurteilung der Rolle der Türkei bei diesen Geschehnissen hervorgerufen. Der Vorfall ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Türkei nicht gewollt ist, ihre Proxygruppen in den besetzten Gebieten zu kontrollieren und dass die Erdogan-Regierung die Gewalt gegen Kurden sogar duldet. Die Folgen des Vorfalls, einschließlich der Zusammenarbeit der ENKS mit den türkischen Kräften, um die Proteste zu unterbinden, unterstreichen die Notwendigkeit dringender Maßnahmen zum Schutz der Rechte und der Sicherheit der Kurden in der Türkei und Syrien.