Nach dem Tod von 4 Kurden in Afrin: Brutale Realität der türkischen Besatzung macht internationale Reaktion nötiger denn je
In Afrin fand den Informationen von Hawarnews zufolge eine Beerdigungszeremonie für vier Kurden statt, die beim Feiern des kurdischen Neujahrs Newroz ermordet wurden. Tausende Menschen nahmen an der Zeremonie teil, darunter Vertreter des Kurdischen Nationalrats (ENKS) und des Syrischen Demokratischen Rates (SDC). An der Zeremonie nahmen auch Vertreter der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) und der Volksschutzeinheiten (YPG) teil. Die Familien der Opfer forderten Gerechtigkeit und ein Ende der türkischen Besetzung Afrins. Die Ermordung der vier jungen Männer ist eine tragische Erinnerung an die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen und Gewaltverbrechen in Afrin unter türkischer Besatzung. Die internationale Gemeinschaft muss unverzüglich Maßnahmen einleiten, um diese Probleme anzugehen und die Bevölkerung von Afrin zu schützen.
Die Lage in Afrin im Nordwesten Syriens unter türkischer Besatzung ist dramatisch und erfordert ein sofortiges und entschlossenes internationales Eingreifen. Die Vereinten Nationen (UN) haben in der Vergangenheit bereits ihre Besorgnis über die Brutalität der von der Türkei unterstützten Milizen in der Region zum Ausdruck gebracht und darauf hingewiesen, dass Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen werden. Trotzdem hat sich die Lage in Afrin nicht verbessert, und das Volk von Afrin leidet weiterhin unter der türkischen Besatzung.
Laut einem Bericht von Reuters hat die UN-Untersuchungskommission für Syrien festgestellt, dass von der Türkei unterstützte Kräfte schwere Menschenrechtsverletzungen begangen haben, einschließlich außergerichtlicher Tötungen, Folter und willkürlicher Inhaftierung. Der Bericht der Kommission, der den Zeitraum von Januar 2019 bis Juni 2020 abdeckt, hebt die Situation in Afrin als besonders besorgniserregend hervor. “In Afrin, Ras al-Ain und den umliegenden Gebieten haben der Türkei angegliederte bewaffnete Gruppen zahlreiche willkürliche Verhaftungen, Entführungen und Tötungen von Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, durchgeführt”, heißt es in dem Bericht. Diese Behauptungen werden durch andere Berichte gestützt, darunter einen Bericht von Amnesty International aus dem Jahr 2019, der Hinweise auf Kriegsverbrechen und andere Verstöße durch türkische Streitkräfte und ihre Verbündeten in Syrien liefert. Der Bericht dokumentiert Fälle von Sammelhinrichtungen, außergerichtliche Hinrichtungen und wahllosen Angriffen auf Zivilisten und zivile Objekte, einschließlich Krankenhäusern und Schulen. Der Bericht hebt auch die Anwendung von Folter und anderen Formen der Misshandlung durch die türkischen Streitkräfte und ihre Verbündeten hervor.
Zusätzlich zu diesen Berichten hat das ‘Yale Journal’ Berichte aus erster Hand über türkische Verbrechen gegen die Kurden in Afrin veröffentlicht. Der Artikel enthält Aussagen von Personen, die Menschenrechtsverletzungen, einschließlich Vertreibung, Plünderung und willkürlicher Inhaftierung, erlitten oder miterlebt haben.
Ein weiterer Bericht von Al-Monitor liefert weitere Beweise für die Misshandlung und kriminellen Praktiken der von der Türkei unterstützten Fraktionen in Afrin. Der Bericht dokumentiert Fälle von Erpressung, Diebstahl und Überfällen durch diese Gruppen, die zu einem Klima der Angst und der Unsicherheit in der Region beigetragen haben.
Die Situation in Afrin gleicht nicht nur einer humanitären Krise, sondern auch einem potentiellen Kriegsverbrechen. Wie Nordic Monitor berichtet, hat die türkische Besetzung von Afrin zur Plünderung syrischer Altertümer und Ressourcen geführt, was zu Anklagen wegen Kriegsverbrechen gegen die Türkei führen könnte.
Angesichts dieser Berichte wird deutlich, dass ein sofortiges und entschlossenes internationales Eingreifen erforderlich ist, um die Bevölkerung von Afrin zu schützen und die Verantwortlichen für Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen müssen Maßnahmen ergreifen, um der türkischen Besatzung ein Ende zu setzen und sicherzustellen, dass die Bevölkerung von Afrin in Frieden und Sicherheit leben kann.
Möglich wären als Maßnahmen Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei zu verhängen, einschließlich der Einstellung von Waffenverkäufen, um Druck auf die türkische Regierung auszuüben, sich aus Afrin zurückzuziehen. Die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen könnten außerdem Friedenstruppen in die Region entsenden, um Schutz zu bieten und die Situation vor Ort zu überwachen.
Es ist auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass die internationale Gemeinschaft die Verantwortung hat, die vom Konflikt betroffene Bevölkerung von Afrin zu unterstützen und ihnen zu helfen. Dazu gehört auch die Bereitstellung medizinischer und humanitärer Hilfe für diejenigen, die infolge des Konflikts vertrieben oder verletzt wurden.
Die Situation in Afrin unter türkischer Besatzung ist eine humanitäre Krise, die ein sofortiges und entschlossenes internationales Eingreifen erfordert. Die Berichte über Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen, die von türkisch unterstützten Kräften in der Region begangen werden, sind zutiefst beunruhigend und dürfen nicht ignoriert werden. Die internationale Gemeinschaft muss Maßnahmen ergreifen, um die türkische Besatzung zu beenden und die Verantwortlichen für Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft zu ziehen. Darüber hinaus ist es wichtig zu betonen, dass die türkische Besetzung syrischen Territoriums, einschließlich Afrin, nach internationalem Recht illegal ist. Das Gesetz über bewaffnete Konflikte und die internationalen Menschenrechtsgesetze verlangen, dass jede militärische Aktion oder Besetzung bestimmte Kriterien erfüllen muss, um als legal zu gelten. Zu diesen Kriterien gehören Verhältnismäßigkeit, Unterscheidung und Erforderlichkeit. Das Berufen der Türkei auf Selbstverteidigung und legitimen Militäraktionen erfüllen diese Kriterien jedoch nicht.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat erklärt, dass das Gesetz über bewaffnete Konflikte verlangt, dass militärische Aktionen verhältnismäßig sein müssen, d. h. dass der durch militärische Aktionen verursachte Schaden gemessen am militärischen Ziel nicht zu groß sein darf. Das IKRK betont auch, dass die Unterscheidung ein Grundprinzip des Gesetzes über bewaffnete Konflikte ist, das verlangt, dass die Konfliktparteien zwischen Kämpfern und Nichtkämpfern unterscheiden und nur auf Kombattanten abzielen.
Die Besetzung Afrins durch die Türkei und ihre Militäraktionen in der Region haben jedoch zur Vertreibung von Zivilpersonen, zur Zerstörung der zivilen Infrastruktur und zur gezielten Bekämpfung von Nichtteilnehmern geführt. Diese Aktionen entsprechen nicht den Kriterien der Verhältnismäßigkeit und Unterscheidung und verstoßen gegen das Gesetz über bewaffnete Konflikte.
Darüber hinaus sind die Behauptungen der Türkei, Selbstverteidigung und legitime Militäraktionen zu verfolgen, höchst zweifelhaft. Das IKRK hat erklärt, dass militärische Aktionen nur dann notwendig sein müssen, d. h. dass dies der einzige Weg ist, um das militärische Ziel zu erreichen. Eine militärische Aktion der Türkei in Afrin kann jedoch nicht als notwendig erachtet werden, da diplomatische und politische Lösungen vor dem Rückgriff auf militärische Aktionen hätten geprüft werden können. Die türkische Besetzung syrischen Territoriums verstößt nicht nur gegen das Gesetz des bewaffneten Konflikts, sondern verstößt auch gegen die internationalen Menschenrechte. Die Vereinten Nationen haben erklärt, dass die Besetzung durch eine ausländische Macht völkerrechtswidrig ist, und dass alle Menschenrechtsverletzungen, die während einer Besetzung auftreten, in die Verantwortung der Besatzungsmacht fallen.
Abschließend muss betont werden, dass die türkische Besetzung syrischen Territoriums, einschließlich Afrins, völkerrechtswidrig ist. Die Militäraktionen und Menschenrechtsverletzungen, die von türkisch unterstützten Kräften in der Region begangen werden, entsprechen nicht den Kriterien des Gesetzes über bewaffnete Konflikte und der internationalen Menschenrechtsnormen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die internationale Gemeinschaft Maßnahmen ergreift, um die Türkei für ihr Handeln zur Rechenschaft zu ziehen und die illegale Besetzung des syrischen Territoriums zu beenden.