Einige Wochen nach der Erdbebenkatastrophe in der türkisch-syrischen Grenzregion, die auch zur Zerstörung großer Teile der Stadt Jindires in der Region Afrin im Nordwesten Syriens führte, wurde für viele Kurden aus der Stadt auch der Abend des 20. März zu einem schrecklichen Tag, nachdem die von Ankara unterstützte Miliz Ahrar al-Sharqiya vier junge Männer bei Newroz-Feierlichkeiten getötet hatte.
Seit der Eroberung der Region am 18. März 2018 wird die einheimische Bevölkerung von Afrin von den von Ankara unterstützten bewaffneten Gruppen rassistisch diskriminiert.
Kurdische Bewohner der Stadt Jindires beklagten letzten Monat nach dem Erdbeben, dass sie der Rassendiskriminierung ausgesetzt seien und dass die bewaffneten Gruppierungen Hilfsgüter nur an Araber verteilen würden, während sie zugleich die für die Kurden bestimmten Hilfsgüter stehlen würden.
Bedran Ciya Kurd, Ko-Vorsitzender des Büros für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien, kommentierte den Vorfall der Ermordung der vier kurdischen Männer gestern Abend wie folgt:
“Dieses abscheuliche Verbrechen ist nur ein Teil der systematischen Politik des Völkermordes, die gegen das kurdische Volk in Afrin praktiziert wird. Wir bekräftigen, dass es keine Lösung außer der Beendigung der türkischen Besatzung gibt, um dies zu stoppen. Alle Terroristen aus Afrin müssen raus und diese Kriminellen müssen verfolgt und vor Gericht gestellt werden. Wir fordern die internationale Gemeinschaft zum entschlossenen Handeln auf”.
Unterdessen gingen heute Zehntausende Menschen bei Demonstrationen gegen die bewaffneten Fraktionen auf die Straße und forderten ihren Rückzug aus der Region.