Türkischer Verteidigungsminister nach Erdbebenkritik: “Sollen wir etwa raus aus Syrien oder dem Irak?”
Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar äußerte in der türkischen Zeitung Hürriyet Unverständnis über die anhaltende Kritik am Management des verheerenden Erdbebens vom 6. Februar. Bereits in den ersten Stunden nach dem Erdbeben wurden in den sozialen Medien und bei vielen Betroffenen die Stimmen nach der Hilfe durch die türkische Armee laut. Tatsächlich sah man in den ersten Tagen nach dem Erdbeben kaum Soldaten oder Hilfstruppen des türkischen Heeres im Erdbebengebiet.
Dabei ist die türkische Armee mit mindestens 525.000 aktiven Soldaten und 380.000 Reservisten eine der größten Armeen der Welt. Alleine 120.000 aktive Soldaten sind in der Erdbebenregion bei Malatya in der ‘2. Armee’ stationiert.
Der ehemalige Chef des Türkischen Generalstabs Akar sagte zu den Kritiken, dass mittlerweile 40.000 Soldaten aus der ganzen Türkei für die Erdbebenkatastrophe abbestellt wurden und man alles mögliche getan hätte. Schließlich sagte er in Richtung der Kritiker:
“Mit Sprüche aus der Ferne zu klopfen, klappt das nicht. Wer wird die Grenze bewachen, wer soll denn in Syrien bleiben? Sollen wir Syrien oder den Irak leeren? Die Absicht der Blinden, die nicht sehen wollen, und der Gehörlosen, die nicht hören wollen, ist ein anderes, unser Problem ist ein anderes”.