Der türkische Roten Halbmond im Kreuzfeuer der Kritik nach Verkauf von Zelten und Nahrungsmittel

Der türkische Journalist Murat Agirel deckte am Samstag in einem Bericht für die türkische Zeitung ‘Cumhuriyet’ den Verkauf von Zelten des türkischen Roten Halbmondes an die zivilgesellschaftliche Hilfsorganisationen ‘Ahbap'(übers. Freund) des Musikers Haluk Levent auf, woraufhin in der Türkei eine heftige Debatte entstand.
Haluk Levent bestätigte, dass Ahbap vom türkischen Roten Halbmond bereits am dritten Tag nach dem Erdbeben 2050 Zelte gekauft hatte. Levent reagierte bei einem Auftritt im türkischen Fernsehsender Fox TV am Montagmorgen auf die scharfen Kritiken. Laut seiner Erklärung hat Ahbap auch Nahrungsmittel und Konserven vom türkischen Roten Halbmond gekauft.

Die türkischen Staats- und Hilfsorganisationen wurden nach dem schweren Erdbeben heftig kritisiert, weil sie in den betroffenen Regionen kaum Hilfe geleistet hätten. Inmitten dieser Kritik löste die Enthüllung des Zelteverkaufs durch den türkischen Roten Halbmond öffentliches Entsetzen aus. Haluk Levent reagierte zunächst auf Twitter, dass der Kauf von Zelten bei der türkischen Hilfsorganisation nicht außergewöhnlich sei, was die Kritiker verärgerte. Levent sagte auch, dass mehr Institutionen auf die gleiche Weise arbeiten: “Niemand kennt das System. Die Apothekerkammer Ankara hat auch Zelte vom türkischen Roten Halbmond gekauft. Warum sollten wir keine Waren kaufen? AFAD (türk. Katastrophenschutzbehörde, Anm. d. Red.) kauft die Zelte auch mit Geld und Rechnung von ihnen.” Die Reaktion des Musikers führte zu einer Diskussion über unethisches Verhalten der Hilfsorganisationen.

Der Chef des Türkischen Roten Halbmonds, Kerem Kinik, reagierte kontrovers auf die Kritik. Er behauptete in einem Twitter-Post, der für Antworten geschlossen wurde, dass sie die Zelte verkauften, um neue Zelte herzustellen und die Einnahmen für andere Hilfsgüter zu verwenden. Er betonte, dass diese Art der Arbeit legal und ethisch sei. Während Levent betonte, dass sie sofort handeln mussten und in dem Moment nicht entscheiden konnten, wer die Zelte verkaufte, konzentrierten sich die weiteren Kritiken auf institutionelle Korruption und den türkischen Roten Halbmond und die Frage, wieso sie die Zelte und die Nahrung verkauften, statt sie den Opfern zur Verfügung zu stellen.

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