Ein Konvoi aus Hilfsgütern und medizinischem Personal, die vom Kurdischen Roten Halbmond bereitgestellt wurden, überquerte gestern Abend die Stadt Aleppo, während ein weiterer Konvoi heute Morgen die Region al-Shahba um die Stadt Tall Rifaat im Nordwesten Syriens erreichte. Das syrische Regime hinderte nach dem verheerenden Erdbeben am 6. Februar tagelang die Weiterfahrt der Konvois in die vom Erdbeben betroffenen Regionen.
Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) und der Kurdische Rote Halbmond stellten nach dem Erdbeben Soforthilfe an die Erdbebenopfer in Aleppo und al-Shahba zusammen. Die syrische Regierung jedoch stoppte an den innersyrischen Übergängen die Überfahrt der Hilfskonvois und verlangte, 70 % der Hilfe zu erhalten, damit die Hilfskonvois das Erdbebengebiet überhaupt erreichen konnten.
Korrespondenten der Target Platform berichteten: “Vor einigen Tagen gelangte die Hilfe der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien nach Aleppo, nachdem die AANES den Bedingungen des syrischen Regimes zugestimmt hatte, einen bestimmten Prozentsatz der Hilfe abzugeben”.
Eine der AANES nahestehende Quelle, die aus Sicherheitsgründen unerkannt bleiben wollte, sagte der Target Platform: „Wir mussten einige Opfer bringen,damit wenigstens ein Teil dieser Hilfe bei den Erdbebenopfern ankommt. Es ist wichtig, dass die Hilfe bei den Menschen ankommt.“
Bedran Ciya Kurd, Ko-Vorsitzender des Büros für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung, schrieb dazu auf Twitter: „Die AANES ist bestrebt, allen Betroffenen diskriminierungsfrei und unter jedem Umstand Hilfe zu leisten”.