Französische Delegation zu Gesprächen in Nordsyrien: 47 IS-Angehörige ausgeflogen  

Stephane Romatet Mit Bedran Ciya Kurd in Qamshilo
Stephane Romatet Mit Bedran Ciya Kurd in Qamshilo 

Am 22. Januar 2023 empfing das Büro für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien eine offizielle diplomatische Delegation der französischen Regierung in der Stadt Qamischlo, die vom Krisenbeauftragten der französischen Regierung, Stephane Romatet geleitet wurde.  Die Delegation wurde vom Ko-Vorsitzenden des Büros für Außenbeziehungen Bedran Ciya Kurd und dem stellvertretenden Ko-Vorsitzenden „

Fener al-Kait empfangen.

Bedran Ciya Kurd ging zunächst auf die anhaltenden und intensivierten militärischen Aggressionen des türkischen Staates ein. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass die Türkei mittlerweile systematisch gegen die zivile Infrastruktur und die Zivilbevölkerung der Region vorgehe. Er warnte infolgedessen vor einer Destabilisierung der Region und forderte Unterstützung.

Die Region von Nord- und Ostsyrien ist mit der Gefahr einer humanitären Katastrophe konfrontiert. Die Zerstörung der vitalen zivilen Infrastruktur sowie die gleichzeitige wirtschaftliche Blockade der Region führen zu enormen Herausforderungen. Millionen Menschen, darunter auch hunderttausende Binnenvertriebene, sind davon betroffen. Außerdem gibt es in der Region seit der Intensivierung türkischer Drohungen und Angriffe wieder vermehrte Aktivitäten des Islamischen Staates (IS), die ein zusätzliches Sicherheitsrisiko darstellen.

Der französische Krisenbeauftragte Stephane Romatet erklärte daraufhin, dass die französische Regierung die Entwicklungen im Blick habe und jede notwendige Unterstützung leisten werde, um die allgegenwärtige Bedrohung durch den Terrorismus in der Region vollständig auszumerzen.

Romatet bezeichnete im Hinblick auf den jüngsten Antiterror-Einsatz in der Dschazira-Region gegen aktive IS-Zellen den aktuellen Zustand als „beunruhigend“. Er sagte auch, dass die Region für die Stabilität auch in den humanitären Bereichen wie Landwirtschaft, Bewässerung und Gesundheit erhebliche Unterstützung benötige.

Beide Seiten einigten sich darauf, dass der Kampf gegen den Terrorismus fortgeführt werden müsse, damit für die syrische Bevölkerung ein sicheres Umfeld geschaffen werden kann.

Nach dem Treffen wurden der französischen Delegation 47 französische Angehörige des Islamischen Staates, darunter 32 Kinder und 15 Frauen, übergeben, die am Dienstag von einer französischen Maschine ausgeflogen wurden.

 

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