Neue Eskalationsstufe zwischen der Türkei und Schweden?

Die Spannungen zwischen dem NATO-Beitrittskandidaten Schweden und der Türkei scheinen immer weiter zu eskalieren. Nachdem erst kürzlich der Besuch des schwedischen Parlamentspräsidenten in der Türkei aufgrund eines Puppen-Vorfalls in Stockholm abgesagt worden war, wurde nun ein geplanter Besuch des schwedischen Verteidigungsministers Pal Johnsons in Ankara abgesagt. Zudem wurde der schwedische Botschafter innerhalb von wenigen Tagen zum zweiten Mal einbestellt. Auslöser war dieses Mal eine genehmigte Koranverbrennungsaktion eines dänischen Rechtsradikalen vor der türkischen Botschaft in Stockholm.
Hulusi Akar, der türkische Amtskollege von Johnson, sprach daraufhin zu den Medien und sah für das Treffen ‘keinen Sinn mehr’ und sagte, dass Schweden immer noch ‘widerwärtige’ Demonstrationen gegen die Türkei zulasse. Was er nicht sagte, machte Johnson auf Twitter öffentlich und entlarvte damit Akar. Johnson erklärte, dass er sich mit Akar in Deutschland auf dem US-Militärflugplatz in Ramstein getroffen habe und sie das geplante Treffen nur verschoben hätten. Akar selbst verlor darüber kein Wort und sagte nur, dass man Jonson an die Verpflichtungen Schwedens erinnert hätte.
Die Türkei erlebt eine drastische wirtschaftliche Krise und für den Juni sind Wahlen angesetzt. Die regierende AKP kriselt in den Umfragewerten und steht unter Zugzwang. Die türkische Regierung macht “äußere Kräfte” für die Wirtschaftskrise verantwortlich und will innenpolitisch mit außenpolitischer Stärke punkten, was das Verschweigen vom türkischen Verteidigungsminister zur Verschiebung des Treffens erklären könnte.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/tuerkei-laedt-schwedischen-verteidigungsminister-aus-101.html

 

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