Nach jüngsten Informationen der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden in der besetzten Region Afrin im Norden Syriens erneut dutzende Olivenbäume gefällt. Verantwortlich dafür waren türkisch unterstützte Oppositionskräfte wie „Ahrar Al-Sharqiya“ und die “Sultan Suleiman Shah”-Fraktion, auch bekannt als „Al-Amshat“.
200 Olivenbäume im ländlichen Afrin wurden von diesen Milizen zerstört, die alle zur sogenannten „Syrischen Nationalen Armee” (SNA) gehören, die unter türkischer Führung gegründet wurde und die zahlreichen verschiedenen Oppositionsgruppen vereinen soll. Die Fraktionen „Al-Hamza Division“ und „Al-Nukhba Armee“ sollen in den Dörfern Baarafa und Kukan in den Distrikten Maabatli, Maaratah und Bablit im ländlichen Afrin im Nordwesten Aleppos weitere rund 550 Olivenbäume gefällt haben.
Die Olivenbäume werden als lukrative Verdienstmöglichkeiten angesehen. Das Holz der Bäume wird unter anderem auf den lokalen Märkten als Brennholz angeboten.
Seit Anfang 2023 wurden in Afrin etwa 1.014 Bäume von verschiedenen Fraktionen der SNA gefällt. Die einst überwiegend kurdisch besiedelte Region Afrin war 2018 Schauplatz einer groß angelegten Militäroffensive der türkischen Streitkräfte, die zur militärischen Besatzung führte und die bis heute anhält. Infolgedessen sind mehr als 300.000 Einwohner der Region vertrieben und durch Familien der SNA-Fraktionen und anderen Flüchtlingen ersetzt worden.
Seit der Invasion haben sich die verschiedenen Fraktionen die Felder und Plantagen mit den Olivenbäumen angeeignet und holzen in großem Stil die zum Teil hunderte Jahre alten Bäume ab. Dabei kommt es auch immer wieder zu internen Streitigkeiten, die auch zu tödlichen Auseinandersetzungen führen.