Der syrischer Machhaber Baschar al-Assad sorgte mit seinen jüngsten öffentlichen Äußerungen bezüglich einer Wiederannäherung zwischen Syrien und der Türkei für viel Wirbel. Die Aussagen vom syrischen Präsidenten kamen für viele Beobachter unerwartet, nachdem das trilaterale Treffen zwischen den Verteidigungsministern von Syrien, der Türkei und Russlands im Vorfeld zu kontroversen Debatten und Spekulationen geführt hatte.
Baschar al-Assad erklärte bei einem Treffen mit dem Sondergesandten des russischen Präsidenten, dass Syrien die gegenwärtigen Bedingungen, unter denen eine Annäherung zwischen seinem Land und der Türkei angestrebt wird, ablehnt. Er bezeichnete ferner den türkischen Staat als „Besatzerstaat und Unterstützer des Terrorismus“.
Assad sagte öffentlich: „Die Dreiergespräche zwischen Russland, Syrien und der Türkei werden erst dann Früchte tragen, wenn die Besatzung beendet wird und die Unterstützung für den Terrorismus eingestellt wird“.
Auf der Website des regierungsnahen Nachrichtensenders „Al-Mayadeen“, die die Rede von al-Assad zitierte, kamen auch hochrangige Quellen der Damaskus-Regierung zu Wort, die erklärten, dass Syrien nicht bereit sei, ein nächstes Treffen zwischen dem syrischen Außenminister Al-Miqdad und seinem türkischen Amtskollegen Cavusoglu auszurichten.
Die aktuelle Ablehnung Syriens ist das Ergebnis der Weigerung der Türkei, den von Damaskus angeführten Bedingungen zuzustimmen, wobei der bedeutendste der Abzug der türkischen Truppen von syrischem Territorium ist, während die Türkei andererseits das Ziel verfolgt, syrische Flüchtlinge in diesen Territorien neu anzusiedeln. In der Türkei stehen Wahlen bevor und der türkische Präsident Erdogan bangt um seine Wiederwahl. Syrien und syrische Flüchtlinge sind dabei eines der wichtigsten Themen im Land.