Neue Informationen zum jüngsten tödlichen Anschlag in Paris: „Dieses Verbrechen war politisch geplant“
Nach dem jüngsten Terroranschlag in der französischen Hauptstadt Paris, der dem kurdischen Verein „Ahmet Kaya“ galt und zur brutalen Ermordung der drei kurdischen Aktivisten Emine Kara, Mîr Perwer und Abdurrahman Kizil führte, veranstaltete das Kurdish Center for Studies ein Online-Seminar, um die Folgen dieses tragischen Ereignisses zu diskutieren.
Obwohl der Anschlag von einem Franzosen verübt wurde, der auch bei der Polizeivernehmung seinen Ausländerhass zugegeben hatte, ist der Politikwissenschaftler Dr. İbrahim Seydo Aydoğan, der auch zum Tatzeitpunkt vor Ort war, fest davon überzeugt, dass der Anschlag politisch motiviert war.
Nach der Ermordung der drei Kurdinnen Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Söylemez im Januar 2013 in Paris durch den türkischen Geheimdienst ist es binnen zehn Jahren der zweite gezielte Angriff auf kurdische Aktivisten und Einzelpersonen in der französischen Hauptstadt.
Dr. Aydoğan führt seinen Vergleich mit der historisch tief verwurzelten Diskriminierung und Zwangsassimilation der Kurden in den vier Staaten weiter, in denen sie verstreut sind, insbesondere in der Türkei und stellt fest, dass die Anschläge von Paris eindeutig eine politische Fortsetzung derselben Mentalität und Politik darstellen, die die kurdische Identität auslöschen will, indem sie ihre intellektuelle Elite und namhafte Aktivisten ins Visier nimmt. Seine Argumentation basiert auf der Annahme, dass die Identität des Mörders keine Rolle spielt, sondern vielmehr seine Motivation, sich an diesem Verbrechen zu beteiligen, das aus Sicht von Dr. Aydoğan als Nachahmung der türkischen faschistischen Mentalität einzustufen ist.
Er stellt sich gegen die Darstellungen der französischen Medien, die als Hauptmotiv des Täters ausschließlich auf Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aufzeigten, und weist stattdessen auf eine politische Verbindung zwischen dem Mörder und dem türkischen Geheimdienst hin. Dr. Aydoğan erklärt weiter, dass Europa, in dem viele Kurden aufgrund der anhaltenden Verfolgung in ihren Heimatländern Zuflucht gesucht haben, oft als Schauplatz für politische Operationen dient, um den kurdischen Kampf zu vereiteln und führt das Beispiel eines kurdischen Aktivisten an, der von Schweden in die Türkei deportiert wurde.
Darüber hinaus erklärt Dr. Aydoğan, dass es in der Tat zuverlässige Informationen gibt, die auf eine Beteiligung der türkischen Regierung an dem Angriff hindeuten, aber aufgrund der Sensibilität der Beweise noch nicht mit der Öffentlichkeit geteilt werden können. Abschließend betont er, dass die französische Regierung beweisen müsse, dass es keinerlei Verbindungen zwischen französischen politischen Institutionen und dem Anschlag gebe, wenn sie das Vertrauen der kurdischen Gemeinschaft wiedergewinnen wolle.