Verschiedene Parteien in Nordsyrien veröffentlichen gemeinsame Erklärung zu den jüngsten türkischen Drohnenangriffen

Infolge der brutalen Tötung 4 junger Mädchen in einem von der UN geführten Bildungszentrum und der Intention der Türkei sich mit dem syrischen Regime zu versöhnen, haben mehrere Parteien in Nordsyrien eine gemeinsame Erklärung zu den jüngsten Bombardierungen der Türkei inmitten einer Serie brutaler Angriffe auf die Region von Nord- und Ostsyrien veröffentlicht.

In der gemeinsamen Erklärung haben zahlreiche politische Parteien in Nordsyrien ihre Empörung gegenüber den kontinuierlichen Attacken der Türkei sowie der anhaltenden Okkupation syrischer Territorien zum Ausdruck gemacht, welche die Interessen und Hoffnungen des syrischen Volkes erheblich untergräbt.

Während die Türkei als langwieriger Verbündeter verschiedenster oppositioneller Milizen galt, die weiterhin in der Region operieren und brutalste Gräueltaten begangen haben, hatte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu erst kürzlich bekanntgegeben, dass die Türkei die Absicht habe, eine neue Strategie in ihrer Syrienpolitik zu verfolgen. Die neue Strategie der Türkei resultierte aus einem gemeinsamen Treffen zwischen dem türkischen Außenminister und seinem syrischen Amtskollegin Faisal Al-Miqdad in der serbischen Hauptstadt Belgrad im Oktober 2021.

Tatsächlich hatte Cavusoglu sich für eine Versöhnung mit dem syrischen Al-Assad Regime ausgesprochen, was zu weitreichenden Demonstrationen geführt hat, die schlussendlich in die Verbrennung der türkischen Flagge sowie einer Welle von Verhaftungen, darunter auch von Minderjährigen, kulminierten. Diese Proteste entstanden als Akt des Widerstandes gegen eine zukünftige Versöhnung mit dem syrischen Regime, durch welche die syrische Bevölkerung ihre Wut und Empörung zum Ausdruck brachte.

Die politischen Parteien forderten zudem, dass die Türkei ihre wiederholten Attacken und Bombardierungen auf Nord- und Ostsyrien unverzüglich beendet, nachdem der jüngste Angriff zum Tod von vier jungen Mädchen geführt hat, welche gerade Volleyball auf dem Gelände eines von der UN genehmigten Bildungszentrums in Al-Hasaka gespielt haben. Nahe zeitgleich ereignete sich ein Raketenangriff auf einem gut besuchten Markt in der von oppositionellen Milizen kontrollierten Stadt Al-Bab, welche sich in der nördlichen Provinz Aleppo befindet. Laut der syrischen Beobachtungsstelle von Menschenrechten wurden mindestens 14 Leute getötet und 38 weitere schwer verletzt.

Einige Tage zuvor hatte die Türkei zudem das Stadtzentrum der Stadt Kobane sowie die anliegenden Dörfer bombardiert, die unter anderem dazu führten, dass ein Krankenhaus und die zentrale Mühle der Stadt zerstört wurden und ein zwei Jahre altes Kind schwer am Kopf verwundet wurde.

Die politischen Parteien wiesen ebenfalls auf die Gefahr einer Wiederbelebung des IS hin, sollte die Türkei ihre Destabilisierung Kampagne in Nord- und Ostsyrien weiter fortführen. Zudem plant die Türkei bereits seit längerem die Etablierung einer 30 km langen sogenannten „Sicherheitszone“, in welche etliche syrische Geflüchtete, die jahrelang in der Türkei Zuflucht gesucht hatten, gegen ihren Willen untergebracht werden sollen.

Der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte nach ist die Anzahl der Todesopfer durch türkische Bombenangriffe auf die Region von Nord- und Ostsyrien seit Beginn des Jahres erheblich gestiegen. So seien 54 Menschen getötet wurden, darunter 24 Frauen und Kinder, während 90 Weitere schwer verwundet wurden, die Mehrheit von ihnen Zivilisten und Zivilistinnen.

Die unterschriebene Erklärung ruft die Zentralregierung in Damaskus dazu auf, einen harten Kurs gegen die türkische Okkupation einzuschlagen und eine gemeinsame Koordination und Kooperation mit den Syrischen Demokratischen Kräften anzustreben, um die Interessen der syrischen Bevölkerung durchzusetzen, deren Hoffnungen seit Beginn des Bürgerkrieges 2011 getrübt wurden.

 

 

 

 

 

 

 

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