Holländische Journalistin während Berichtrecherche ausgewiesen

Die freie Journalistin und Autorin Fréderike Geerdink wurde im Irak an ihrer journalistischen Tätigkeit gehindert. Geerdink plante für ihre neueste Nachrichtenrecherche nach Nordsyrien zu reisen, wurde jedoch an der irakischen Grenze von Sicherheitskräften der Autonomen Region Kurdistans an der Einreise verhindert und musste anschließend das Land wieder verlassen.
Laut ihren Angaben wurde sie unter Zwang in die Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan Erbil gebracht, nachdem sie versucht hatte, die Grenze nach Nordsyrien zu überqueren und dabei von Polizeikräften aufgehalten wurde. Später erfuhr sie, dass sie zur “unerwünschten Person” erklärt wurde und es ihr daher nicht mehr erlaubt ist als Journalistin in die nördlichen Teile Syriens und Iraks einzureisen.

Geerdink wurde früher schon Subjekt der strafrechtlichen Verfolgung und willkürlicher Verhaftungen, als sie in der Türkei lebte und mit dem Schwerpunkt der Kurdenpolitik und der kurdischen Frauenbewegung berichtete.
Geerdink war bis zu ihrer Deportation aus der Türkei im Jahre 2015 die einzige ausländische Journalistin in der kurdischen Millionenmetropole Diyarbakır im Südosten der Türkei. Ihre journalistische Tätigkeit und der Schwerpunkt ihrer Arbeit führte in der Türkei dazu, dass sie zwei Mal von den türkischen Behörden verhaftet wurde. Unter Anderem war sie auch maßgeblich an einem Bericht beteiligt, dass über das “Roboski-Massaker” berichtete, bei dem durch türkische Luftschläge im Dezember 2011 in Uludere in der Provinz Sirnak 34 junge Menschen getötet wurden.

Sie war außerdem die erste ausländische Korrespondentin, die in der Türkei gerichtlich mit dem Tatbestand der “Verbreitung von terroristischer Propaganda” verurteilt wurde. Ihre Verhaftung führte damals zu internationaler Kritik, da die Türkei nun die Antiterror-Gesetzgebung auch auf ausländische Journalisten angewendet hatte.
Das erste Mal wurde sie im Januar 2015 verhaftet. Ihr wurde die “Verbreitung von terroristischer Propaganda” vorgeworfen, weil sie ein Interview mit dem Anführer der PKK geführt hatte. Das zweite Mal wurde sie im September 2015 verhaftet, nachdem sie eine sogenannte “verbotene Zone” der türkischen Armee betreten hatte und wurde im Anschluß des Landes verwiesen und besitzt seitdem eine Einreisesperre.
Geerdink beschrieb den neuerlichen Vorfall als qualvoll und beunruhigend. Sie verwies dabei darauf, dass ihre Ausweisung ein Teil einer größeren türkischen Kampagne sei, um Journalisten und Reporter zum Schweigen zu bringen, die über die kurdisch besiedelten Regionen berichten würden.

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