Sindschar im Fadenkreuz der Regionalmächte – Angriff auf die Autonomie der Eziden

Die Bilder aus 2014, als der IS im ezidischen Sindschar einfiel und Tausende Zuflucht in den Bergen suchten, sind noch in vielen Köpfen präsent. Der IS versklavte tausende Ezidinnen und massakrierte fast die gesamte männliche Bevölkerung, die ihnen in die Hände fiel.
Nun sind wieder tausende zurückgekehrte Eziden auf der Flucht, nachdem das irakische Militär am 1. Mai eine großangelegte Offensive in der Sindschar-Region begann. Über 3000 Flüchtlinge seien in den ersten beiden Tagen wieder in die Camps in Dohuk in der Autonomen Region Kurdistans zurückgekehrt, während die irakische Armee bei den heftigen Kämpfen bereits Verluste gemeldet hat.

Der Irak will die Kämpfer und Kämpferinnen der YBŞ (deutsch: Widerstandseinheiten Sindschars) und YJŞ (Fraueneinheiten Sindschars) aus der Region vertreiben, um das Abkommen vom 9. Oktober 2020 zwischen ihr und der Regionalregierung Kurdistans umzusetzen. Bei der YBŞ und YJŞ handelt es sich um bewaffnete ezidische Einheiten, die sich nach dem Überfall des IS 2014 gebildet hatten, um sich im Ernstfall selbst zu schützen.

 

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